Kariem Hussein startet chinesisch in die Saison
«Ich habe so gut trainiert wie noch nie»

Der erste Wettkampf der Saison – und das gleich auf höchster Diamond-League-Bühne. Langhürdler Kariem Hussein läuft am Samstag in Shanghai.
Publiziert: 13.05.2017 um 08:21 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 08:20 Uhr
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Hussein hofft, endlich dort anknüpfen zu können, wo er 2014 gewesen sei.
Foto: KEY
Carl Schönenberger

Endlich wieder einmal richtig unbeschwert Gas geben. Das ist Husseins Plan für diesen Sommer. In den letzten beiden Jahren haben Verletzungen beim 400-m-Hürden-Europameister von Zürich 2014 wiederholt auf die Bremse gedrückt. Mit Ausnahme seiner EM-Bronze 2016 in Amsterdam konnte Kariem seinen Schwung vom Letzigrund nicht mitnehmen. WM 2015 in Peking verpatzt, genau so Olympia 2016 in Rio.

Jetzt hoffe er, endlich dort anknüpfen zu können, wo er 2014 gewesen sei, sagt der mittlerweile doch schon 28-jährige Thurgauer. «Ich bin beschwerdefrei, habe seit Herbst so gut trainiert, wie noch nie. Während des Winters zweimal drei Wochen an der Wärme in Südafrika und zuletzt in zwei Blöcken – zehn Tage und eine Woche – in der Türkei, in Belek.»

Hussein strahlt Zuversicht aus. Und wagt sich in dieser Saison mit der WM in London als Höhepunkt (4. bis 13. August) sogar auf Neuland. Bisher hatte er sich immer in der Schweiz bei einem Testwettkampf über 300 m Hürden für den Rennrhythmus warmgelaufen. 2017 riskiert er es sozusagen «chinesisch» – Kaltstart also, direkt auf höchster Stufe in Shanghai. «Wir haben uns bewusst dafür entschieden, von Anfang an gegen starke Konkurrenz zu laufen, um damit schnell den Wettkampfrhythmus auf Weltklasse-Niveau zu finden», begründet Husseins Trainer Flavio Zberg das Experiment.

An Gegnern fehlts Hussein beim chinesischen Diamond-League-Meeting wahrlich nicht. Von den acht Startern über die Hürden-Bahnrunde ist Kariem mit seiner Bestleistung von 48,45 (aus der Saison 2015) lediglich die Nummer 7. Nur Chinas Shuo Shang hats noch nie unter 50 Sekunden gepackt. Und mit Kerron Clement (USA) und Nicolas Bett (Ken) gehören der Olympiasieger von Rio und der Weltmeister von Peking zu Husseins Gegnern.

Leichtathletik-Highlights 2017

27./28. Mai               Int. Mehrkampf-Meeting in Götzis (Ö)

23. – 25. Juni            Team-EM in Vaasa (Fi)

6. Juli                       Athletissima Lausanne

11. Juli                     Spitzenleischtathletik Luzern

13. – 16. Juli             U23-EM in Bydgoszcz (Pol)

18. Juli                     Gala dei Castelli Bellinzona

20. – 23. Juli             U20-EM in Grosseto (It)

21./22. Juli               Schweizermeisterschaft in Zürich

4. – 13. August         WM in London

24. August               Weltklasse Zürich

Das meint BLICK zu den Schweizer Leichtathleten: Schritt zwei ist jetzt fällig

Nach den EM-Erfolgen müssen die Schweizer Leichtathleten nun auch einmal an einer WM unter Beweis stellen, was sie drauf haben.

Am Wochenende nehmen die Aushängeschilder der Schweizer Leichtathletik ihre Wettkampf-Saison in Angriff: Kariem Hussein bei der Diamond League in Shanghai. Mujinga Kambundji und Co. beim Final der Schweizer Vereinsmeisterschaften. Noemi Zbären gibt das Comeback nach ihrem Kreuzbandriss daheim in Langnau BE. Und Selina Büchel testet in Pliezhausen (De) über die «krumme» 600-m-Distanz.

Das Saisonziel ist für alle gleich: die WM in London. Vom 4. bis 13. August wird das Olympia-stadion von 2012 für alle Schweizer Asse zum Prüfstand. Dort ist der zweite Schritt fällig.

Bei der Heim-EM 2014 im Letzigrund hat die Schweizer Leichtathletik Fahrt aufgenommen. Husseins Gold, Kambundjis 
Finalplätze in den Sprints, starke Marathons. Sportfans und Sponsoren haben wieder Feuer gefangen. In Amsterdam 2016 stieg die EM-Hausse sogar: 13 Finalplätze – 5 Medaillen. Eine Top-Ausbeute!

Bloss, bei WM oder Olympia blieb der Steigerungslauf bisher aus. Da sind immer noch Werner Günthör, André Bucher, Anita Weyermann oder Marcel Schelbert unsere bald vergessenen Final- oder Medaillen-Helden.

Die heutige Generation wird in London an ihnen gemessen. Hussein, Kambundji, Büchler, Büchel oder Lea Sprunger müssen zeigen, dass sie auch für einen WM-Final stark genug sind. Die Ausgangslage ist günstig: Welttitelkämpfe in nacholympischen Jahren sind leistungsmässig eher weniger stark, als eine WM im Jahr vor Olympia.

Nach den EM-Erfolgen müssen die Schweizer Leichtathleten nun auch einmal an einer WM unter Beweis stellen, was sie drauf haben.

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Die heutige Generation wird in London an ihnen gemessen. Hussein, Kambundji, Büchler, Büchel oder Lea Sprunger müssen zeigen, dass sie auch für einen WM-Final stark genug sind. Die Ausgangslage ist günstig: Welttitelkämpfe in nacholympischen Jahren sind leistungsmässig eher weniger stark, als eine WM im Jahr vor Olympia.

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