Freud und Leid liegen bei der Hallen-EM in Glasgow (Scho) nahe beieinander. Während Léa Sprunger nach ihrem 400-Meter-Rennen die Goldmedaille abholt, muss Sprinterin Mujinga Kambundji mit einem
5. Platz leben – über
60 Meter verpasst sie das ersehnte Edelmetall.
Sprunger ist wie schon in den Vorläufen die Schnellste. Allerdings muss sie im Finale Jahresweltbestzeit laufen (51,61 Sekunden), um den Sieg zu erringen.
Denn Mbongo Bolingo aus Belgien macht ihr auf der letzten Geraden die Hölle heiss, läuft zu Sprunger auf und sieht wie die Siegerin aus. Doch die Waadtländerin zapft doch noch einmal die letzten Energiereserven an und stürzt sich mit einer Hundertstel Vorsprung über die Ziellinie. Puh, das war knapp!
Umso zufriedener ist die 28-Jährige, dass es gereicht hat. «Ich habe nicht viel Hallen-Erfahrung. Umso glücklicher bin ich, dass ich gewonnen habe. Es ist verrückt.» Sie sei eine der ältesten Athletinnen im Final gewesen – und genau das habe sie zu ihrem Vorteil genutzt, so Sprunger. «Es war nicht mein erster Final. Ich mag es, mich in der Halle für die Freiluft-Saison vorzubereiten. Ich mache das eigentlich nur zum Spass – umso schöner ist es, wenn es so endet», so die Hürdenspezialistin.
Auch die zweite grosse Medaillenhoffnung, Mujinga Kambundji, steigert sich im Final. So wie Sprunger also. Aber: Für eine Medaille reichen ihre 7,16 Sekunden nicht. Bitter: Beim Sieg der Lokalmatadorin Ewa Swoboda (Pol) fehlen Kambundji nur zwei Hundertstel auf Silber. Tönt nach wenig, ist aber bei einem 60-Meter-Sprint durchaus viel. Ajla del Ponte (7,30) wird Achte und Letzte.
Im Stabhochsprung schafft es Angelica Moser als Fünfte in den Final (Sonntag ab 19.05 Uhr), über 800 Meter scheitert Selina Büchel im Halbfinal. (mag)