In der zweiten Halbfinal-Serie läuft die 25-jährige Berneren zusammen mit der Weltbesten Elaine Thompson. Dass sie keine Chance hat, die Jamaikanerin zu packen, ist Kambundji klar. «Aber Zweite hätte ich werden können und wollen», sagt sie und zuckt mit den Schultern. Zur Zeit von 11,11 Sekunden meint sie: «Ich habe deutlich mehr drauf.»
Dass sie bloss Dritte wird im Final ist die «Schuld» der neben Mujinga laufenden Brasilianerin Rosangela Santos. «Ich habe wahrgenommen, dass sie wie ein Kugel aus dem Startblock geschossen ist. Da bin ich ein wenig ‹erchlöpft›. Und zum Schluss habe ich es nicht geschafft, bis ins Ziel locker zu bleiben.»
Mujinga macht sich Sorgen auf hohem Niveau. Die Zeit von 11,11 reicht für den 10. WM-Schlussrang. Das Beste, was je eine Schweizer Sprinterin auf globalem Niveau geschafft hat. Vor zwei Jahren in Peking war Mujinga noch 100-m-Zwölfte.
Und jetzt will sie vor allem eines: Über 200 m in London noch zeigen, was sie wirklich drauf hat. Bis dann ist die 100-m-Enttäuschung weg.
Strahlen über das ganze Gesicht, das gilt für die zweite Schweizer Halbfinal-Teilnehmerin. Salomé Kora kann sich keine Ambitionen für die Top-10 oder den Final machen. «Ich habe es einfach nur genossen, in diesem Stadion, vor diesem Publikum ein zweites Mal mit den Weltbesten antreten zu dürfen.» Ihre Zeit: 11,31.
Für Nicole Büchler ist der Stabhochsprung-Final bereits vorbei. Bei 4,45 m steigt sie souverän in den Wettkampf ein. Dann bricht sie beim ersten Versuch über 4,55 m den Anlauf ab und greift sich sofort an den rechten Oberschenkel und die Hüfte. Ihre alte Verletzung, die sie seit Wochen plagt.