Es sind Top-Verhältnisse bei der Gala dei Castelli gestern Abend in Bellinzona. Auch um 20 Uhr noch 33 Grad und keine störenden Winde.
Sprinter-Herz, was willst du mehr! «Es ist genau so, wie ich es am liebsten habe», sagt Mujinga nach ihrem schnellsten 100er der Karriere. «Die Wärme hilft mir auch, dass die muskulären Probleme im Rücken, die mich im Juni gebremst haben, nicht mehr auftreten.»
Dass Mujinga auch mit schnellen US-Girls mithalten kann und hinter Tianna Bartoletta, die immerhin im US-WM-Team für Peking steht, Zweite wird, zeigt Kambundjis Potenzial.
«Ja, es ist ein Schweizer Rekord mit Ansage gewesen», antwortet die 23-jährige Bernerin auf entsprechende Fragen. «Ich habe vor einer Woche in Luzern gespürt, dass ich im nächsten Rennen meine 11,20 vom EM-Halbfinal in Zürich verbessern kann.» Der Sprint von Bellinzona sei zwar ein technisch guter Lauf gewesen – «er hat sich unterwegs auch gut angefühlt, ich konnte locker bleiben» –, aber bei weitem noch nicht optimal.
Mujinga verspricht, dass noch mehr Pfupf in ihrem kräftigen Sprinter-Hintern steckt. Wo liegen die Grenzen? «Ich setze mir keine Grenzen.» Kann sie sogar einmal unter 11 Sekunden laufen? «Das wäre schon einmal ein Traum, aber sicher noch nicht jetzt.» Wie schnell kann sie bis zur Pekinger WM von Ende August laufen? «Da bin ich sicher, dass ich vorher meine 11,17 Sekunden von Bellinzona noch verbessern kann.»
Tatsächlich, nach dem gestern Gebotenen sind sogar 11,10 Sekunden für Mujinga schon demnächst möglich. Gelegenheiten dazu hat sie bis Peking noch zwei.
Am kommenden Samstag läuft sie den 100er beim Diamond League Meeting von London und am 7./8. August bei den Schweizer Meisterschaften in Zug.