Der erste Schritt zur Titelverteidigung gelingt Kariem Hussein. Im Halbfinal verbessert er mit 48,87 Sekunden seine beste Zeit dieses Jahres um 11 Hundertstel. Dass er hinter dem Norweger Karsten Warholm Serien-Zweiter wird, ist absolut nicht beunruhigend. Mehr als einen von A bis Z kontrollierten Lauf muss der Europameister von 2014 nicht auspacken.
Schön, wenn man für den Einzug in einen EM-Final Kräfte sparen kann, wie das Kariem jetzt in Amsterdam zelebriert.
Dennoch, zum Spaziergang für den 27-jährigen Medizin-Studenten wird der Final von morgen Freitag (19.40 Uhr) nicht. Der schnellste Europäer des Jahres Yasmani Copello (Kuba-Türke) zeigt mit seiner Halbfinal-Zeit in der 2. Serie (48,43), wo im Final der Hammer hängt.
Kariem sieht das aber positiv. «Es ist wie vor der EM in Zürich. Da bin ich im Vorfeld auch nicht der Schnellste gewesen und habe in der Rolle als Jäger den Titel gewonnen. Ich fühle mich auch hier in Amsterdam in der Jäger-Rolle wohl.»
Aber so viel hat sich im Halbfinal abgezeichnet: Fürs EM-Gold muss Kariem im Final schneller laufen, denn je. Bis dato steht seine Bestzeit bei 48,45.