Mr. Ironman Switzerland geht auf seine letzte Mission, und sie soll eine denkwürdige sein. Ronnie Schildknecht (38) peilt am Sonntag nicht nur seinen 10. Triumph in Zürich an, sondern schwimmt, radelt und läuft für eine «Herzensangelegenheit».
Seit Anfang Woche trommelt er auf Facebook für seine Charity-Aktion «Velos für Südafrika». I-Ron sammelt Geld für schwarze Kids aus den Townships. «Wie sind wir doch alle privilegiert!», schreibt er in einem Aufruf an Freunde und Fans, «und deshalb bitte ich euch um Hilfe.»
Schildknecht bittet nicht nur, er geht mit gutem Beispiel voran. Falls bis Montagabend 10000 Euro zusammenkommen, spendet er zusätzlich sein gesamtes Preisgeld, sonst eine «namhafte Summe». Im Fall eines Sieges wären dies 10000 Franken. «Das ist megaviel Geld für mich», sagt Schildknecht, «aber ich muss einfach mal was tun für diese Leute.»
Der Weg zu Nummer 10 ist ein schwerer
I-Ron trainiert oft am Kap und so lernte er «Qhubeka» kennen, eine NGO, das Velos an schwarze Kids in den Townships vermittelt. «Das ist eine super Idee, denn Velos geben den Kindern ein wenig Freiheit», so Schildknecht. «Eine Stunde zu Fuss zur Schule gehen oder in 15 Minuten mit dem Velo fahren mag nur ein kleiner Unterschied sein, aber er erleichtert das Leben.»
Wie vielen Kids er künftig das Leben erleichtert, weist sich am Sonntag. Der Weg zum 10. Triumph in Zürich wird ein schwieriger sein, soviel ist klar. Schildknechts Saisonverlauf ist geprägt von längerer Krankheit und mauen Resultaten. «Ich bin jetzt in guter Form, aber nicht in der Form meines Lebens.»
I-Ron bestreitet den letzten Ironman in der Schweiz. In Thun, wohin der Ironman Switzerland nach 35 Jahren 2020 disloziert, werde er «nie starten», aus Altersgründen und aus emotionaler Verbundenheit zu den neun Siegen in seiner Heimatregion. Den Wechsel ins Berner Oberland bedauert er: «Nichts gegen Thun, aber Zürich ist eine internationale Stadt, hier schlägt in vielerlei Hinsicht das Herz der Schweiz.»
Sein Wunsch für Sonntag? «Der Tag des Jahres», so Schildknecht. Für Nicht-Triathleten: goldene Tagesform, 10. Triumph, Hawaii-Quali. Und: «So viele Bikes wie möglich für diese Kids, die so wenig haben!»