Wie bitter ist das denn? Statt mit Gold zurück in die Heimat zu reisen, muss sich Katarina Johnson-Thompson mit einem Diplom zufriedengeben. Und das nur, weil sie in Rio die falsche Disziplin gewählt hat.
Die 23-jährige Britin trat beim Siebenkampf an: Eine Leichtathletikdisziplin, die es in sich hat. Über zwei Tage duellieren sich die Sportlerinnen im 100-Meter-Hürdenlauf, Hochsprung, Kugelstossen, 200-Meter-Lauf, Weitsprung, Speerwurf und zum Abschluss im 800-Meter-Lauf.
Ein hammerhartes Programm, bei dem sich Johnson-Thompson durchaus Medaillenhoffnungen gemacht hat. Am Ende schaut nur der sechste Platz raus.
Kurioserweise hätte sie für Grossbritannien die 28. Goldmedaille an diesen Spielen in trockene Tücher packen können – wäre sie nur beim Hochsprung angetreten!
Dort jubelte aber die Spanierin Ruth Beitia. Die 37-Jährige liess sich dank einer übersprungenen Höhe von 1,97 Meter Gold über den Kopf streifen. Johnson-Thompson überbot diese Marke beim Siebenkampf um einen Zentimeter. Noch nie ist eine Britin höher gesprungen!
Aber warum hat sich Johnson-Thompson nicht einfach beim Hochsprung angemeldet? Sie dachte, es sei nicht ihre Königsdisziplin...
Ähnliches dachte sich wohl auch die Belgierin Nafissatou Thiam. Auch sie springt im Siebenkampf mit 1,98 höher als Ruth Beitia, braucht sogar noch einen Abwurf weniger als Johnson-Thompson. Nur, Thiam dürfte das ziemlich egal sein. Sie holt im Siebenkampf die Goldmedaille.