Während in der Schweiz die erste Kältewelle für schlotternde Gliedmassen sorgt, ists bei Kariem Hussein (29) sommerlich warm. Bei 37 Grad Celsius bereitet sich der Spitzen-Hürdler in Potchefstroom (Südafrika) auf die neue Saison vor.
Die Sorgen aus der vermaledeiten letzten Saison, als er sich mit Verletzungen herumplagte und schliesslich vor der EM in Berlin für den Rest des Jahres forfait geben musste? Vergessen. «Ich fühle mich sehr gut», sagt Hussein am Telefon zu BLICK. «Das Vertrauen in den Körper ist wieder da. Ich absolviere bereits meine zehnte Trainingswoche.»
Ein Muskelfaserriss legte ihn zuerst lahm, später kamen Schmerzen im Becken- und Rückenbereich dazu. Offensichtlich war der Riss länger, als bei der ersten Untersuchung angenommen.
«Das Training zahlt sich aus»
Als verlorenes Jahr will Hussein die vergangene Saison so oder so nicht werten. «Von aussen sieht man nur die Resultate und die Rennen, die ich nicht laufen konnte», sagt er. «Aber die Trainingsarbeit mit meinem neuen Coach Laurent Meuwly zahlt sich aus. Ich habe rasch Fortschritte gespürt.»
Abseits der Bahn war Hussein sowieso erfolgreich: Das Staatsexamen ist bestanden, das Medizinstudium hat er erfolgreich abgeschlossen. Fehlen noch Einsätze als Assistenzarzt und eine Doktor-Arbeit, bis der Thurgauer sich dann wirklich «Doktor» nennen darf.
«Dafür gab es viele Komplimente»
Und dann ist da noch die Sache mit der Frisur. Zuletzt stellte Hussein ein Foto auf Instagram, das ihn mit blonden Haaren zeigt. Hussein lacht schallend. «Es sollte Platin werden. Ich habe das bei jemandem gesehen und dachte, ich probiere mal etwas Neues aus», sagt er. «Dafür gab es viele Komplimente.»
Vorläufig aber sind die Haare wieder dunkel. «Hier in Südafrika ist es so heiss, da rasiere ich meine Haare regelmässig auf drei Millimeter herunter. Aber gut möglich, dass ich es mal wieder probiere.»