Jetzt kontert Magglingen die Hussein-Kritik
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Hürden-Star gegen Corona-Camp:Jetzt kontert Magglingen die Hussein-Kritik

Hürden-Star attackiert Corona-Camp der Sportler
Jetzt kontert Magglingen die Hussein-Kritik

Kariem Hussein (31) versteht nicht, warum Spitzensportler versammelt in Magglingen trainieren dürfen, wenn die restliche Schweiz sich an strikte Distanz-Vorgaben halten muss. Nun reagiert das Baspo auf die Kritik.
Publiziert: 22.03.2020 um 17:48 Uhr
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Aktualisiert: 22.03.2020 um 19:25 Uhr
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Kariem Hussein kritisiert, dass in Magglingen trainiert wird.
Foto: Claudio Thoma/freshfocus
Emanuel Gisi und Stefan Meier

Kariem Hussein (31) trainiert derzeit für sich allein. Nicht einmal einer seiner Coaches begleitet ihn momentan, die Corona-Pandemie lässt nichts anderes zu. «Das Krafttraining mache ich im Trainingszentrum meines Vaters, das momentan geschlossen ist», sagt er am Freitagabend zu BLICK. «Das Bahntraining bestreite ich dort, wo es im Moment noch frei zugängliche Leichtathletik-Anlagen gibt.»

Was er nicht tun wird: Fürs Training nach Magglingen BE oder Tenero TI in eines der Nationalen Leistungszentren des Bundesamtes für Sport (Baspo) zu gehen. Dort werden Spitzensportler nach fünftägiger Quarantäne isoliert trainieren können. «Das kann ich beim besten Willen nicht nachvoll­ziehen», sagt Hussein. «Der Bundesrat verbietet Gruppen von mehr als fünf Personen und die Athleten versammeln sich alle auf einem Haufen?»

Das mache für ihn wenig Sinn. «Social Distancing» für alle, ausser für manche Sportler? «Die Fussballer können im Moment nicht trainieren, weil genau das nicht erlaubt ist», sagt Hussein. «Und bei Einzelsportlern soll das dann gehen? Das finde ich schon nur als Zeichen nach aussen falsch!»

Baspo: «Keine Haufenbildung»

«Diese Aussagen treffen in keinster Weise zu», sagt jetzt aber Baspo-Sprecher Christoph Lauener. «Von einer Haufenbildung kann und wird nie die Rede sein. Es sind ja ausserdem keine Team- sondern Einzelsportler, wie es Kariem Hussein ja selber sagt», heisst es aus Magglingen weiter.

Das Baspo unterlegt seinen Konter auf die Hussein-Kritik mit den strikten Rahmenbedingungen, die fürs Corona-Camp gelten. Die da lauten: Die Hygiene- und Social-Distancing-Regeln sind einzuhalten. Zugelassene Sportler müssen sich permanent in der Anlage aufhalten, private Wohnungen sind nicht erlaubt. Die Kontakte zwischen Sportlern und Baspo-Mitarbeitenden werden auf ein Minimum reduziert, Angestellte werden mit Masken und weiterem Schutzmaterial ausgerüstet. Für die Anreise ist nur das eigene Fahrzeug erlaubt.

«Damit der Betrieb möglich ist, sind die erwähnten Auflagen unerlässlich. Sie werden an sämtliche Dachverbände kommuniziert und von Swiss Olympic mit getragen», ergänzt Lauener.

Hussein kritisiert auch Ignoranten

Hussein kritisiert beim SRF aber auch das Verhalten von Teilen der Bevölkerung. «Es müssen endlich alle den Verstand einschalten und aufhören, rauszugehen! Um das zu verstehen, muss man kein Arzt sein», sagte der Europameister über 400 m Hürden von 2014, der vor anderthalb Jahren sein Medizinstudium abgeschlossen hat. «Es ist absolut verwerflich», sagt er zu BLICK. «Diese Ignoranz ist teilweise nicht zu fassen.» Er hofft nun, dass die drohenden Konsequenzen ihren Zweck erfüllen. «Es scheint ohne Bussen nicht zu gehen.»

Sollten die Massnahmen noch strikter werden, bekäme er ein Problem. «Zwei oder drei Wochen lang kann man drinnen sicher trainieren. Aber danach wird es schwierig.» Schlechte Voraussetzungen für Olympia in Tokio und die EM in Paris. Die sind beide noch nicht abgesagt.

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