Der Mann hat nicht nur gelafert – er hat geliefert. Alex Wilson holt an der EM in Berlin die erste Schweizer Sprint-Medaille seit 1969. Stark!
Fast so legendär wie seine Läufe, sind seine Interviews. Auch nach seinem Husarenstück am Donnerstag schreitet Wilson zum TV-Interview mit SRF und gibt erneut eine tolle Figur ab. Sehen Sie selbst!
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Kommentar von Carl Schönenberger zu Bronze-Wilson
Eine Läufer-Nation waren wir schon. Dank Markus Ryffel, Pierre Délèze, André Bucher, Cornelia Bürki, Anita Weyermann und zuletzt Viktor Röthlin oder Tadesse Abraham.
Zumindest in der Halle auch schon eine Springer-Quelle: Rolf Bernhard, Roland Dalhäuser, Felix Böhni oder Meta Antenen. Und mit Kugel-Wernis Urgewalt sogar schon herausragend bei den Wurf-Exoten.
Doch jetzt, dank der Explosion von Alex Wilson, Mujinga Kambundji und den unerschrocken wirbelnden Staffel-Girls, ist die Schweizer Leichtathletik auch auf dem Sprint-Gipfel international angekommen.
Sprint ist der Gipfel der Leichtathletik
Nichts gegen die phänomenalen Leistungen von Günthör und Co. Aber der wahre Gipfel der Leichtathletik ist der Sprint. Keine andere Disziplinen-Gruppe fasziniert die Massen so sehr wie die 100 oder 200 Meter. Sprinter bieten auch denen, die sich sonst kaum für Sport interessieren, Zauber in Nullkommanichts. Jesse Owens, Carl Lewis oder Usain Bolt wurden nicht umsonst wie Götter verehrt.
Doch der Sprint hat auch seine Tücken. Wegen der schnellen US-Flitzer, der Jamaikaner, der Blitze aus der Karibik oder aus Westafrika sind Sprint-Helden auf der Europa-Bühne eigentlich erst im Vorhof zur Weltklasse.
Alex Wilson und Mujinga Kambundji sind allerdings zielstrebig genug, um auch diese Hürde zu schaffen.