Heute Comeback in London
Bolt läuft um die WM

Heute will sich Jamaika-Blitz Usain Bolt nach der Verletzungspause in letzter Minute an die WM nach Peking schiessen.
Publiziert: 23.07.2015 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:47 Uhr
2013 sprintete Bolt in Moskau zum letzten grossen Titel – WM-Gold.
Foto: Keystone
Von Carl Schönenberger

Am 13. Juni in New York. Mit 20,29 Sekunden über 200 Meter läuft der für seine ausserirdischen Sprints bekannte unterirdisch. Was ist mit Bolt los? Ist alles nur Bluff oder kann es der 29-Jährige nicht mehr besser? Jedenfalls braucht sein Clan ein paar Tage Bedenkzeit. Dann die Absagen für die Jamaika-Trials, die Meetings von Paris und Lausanne. Eine Rückenblockade, heisst es.

Statt sich für 300 000 Euro pro Start in WM-Form zu sprinten, weilt Bolt bei Wunder-Doc Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt in München. Zur Therapie – und für Partys. Derweil trommelt sich sein grosser Peking-Rivale Justin Gatlin (33, USA) auf den Sprintpisten mit 9,70er-Zeiten in die 100-Meter-Favoritenrolle.

Zwar liebt der Jamaika-Blitz die Meetings in England wegen der hohen Besteuerung nicht. Plötzlich kommt ihm die Last-Minute-Startgelegenheit sogar recht. Weil die Briten an ihrem Grundsatz festhalten und ehemals gedopte Athleten von ihren Meetings verbannen, wird London für Bolt heute zum Schon-Revier. Kein Gatlin als Gegner, keinen Tyson Gay, auch nicht Asafa Powell – die hatten alle schon einmal «Dreck am Stecken».

Usain Bolt muss also heute den London-100er gewinnen. In einer valablen Zeit – deutlich unter 10. Denn nach Peking zur WM zu reisen – an den Ort, wo mit dem dreifachen Olympiasieg 2008 sein Märchen begann –, um sich chancenlos schlagen zu lassen, tut er sich nicht an. Wenns heute nicht klappt, dürfte Usain die Saison abbrechen. Dann wäre er am 3. September auch nicht bei «Weltklasse» in Zürich.

Die britischen Doping-Restriktionen spüren auch die Schweizer. Unsere Männer-Staffel muss ohne Pascal Mancini auskommen. Dafür wollen die Staffel-Frauen (heute) und 100-Meter-Rekordlerin Mujinga Kambundji sowie Selina Büchel über 800 Meter am Samstag brillieren.

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