Sie verstecken sich nicht, können aber dennoch ein bisschen taktieren – 400-m-Läuferin Lea Sprunger (wird am Sonntag 27) und 800-m-Titelverteidigerin Selina Büchel (25) zeigen ihren Gegnerinnen in der Belgrader Kombank Arena gleich bei ihren Vorläufen, dass sie für grosse Taten bereit sind.
Dabei muss weder Lea noch Selina am Freitagvormittag alles aus ihren Beinen herauskitzeln. Büchel macht mit einem trockenen Antritt nach 550 Metern alles klar. Sprunger zeigt im 400er, dass es umgekehrt genau so geht: Sie spielt auf der ersten Hälfte ihre überlegene Grundschnelligkeit als 200-m-Läuferin aus. Und damit ist der Mist bereits Anfang der Schlussrunde geführt.
«Jetzt bin ich im Modus. Es hat sich gut angefühlt», ist Selina für ihren Halbfinal vom Samstag zuversichtlich. Und Lea verschwindet nach dem Vorlauf schnell ins Hotel: Beine hochlagern, etwas essen, schnell erholen. Damit ist sie für den Halbfinal voh heute Abend um 17.45 Uhr sicher wieder bereit.
Von den übrigen Schweizern hat am heutigen ersten EM-Vormittag niemand seine Qualifikations-Leistung, die ihn oder sie nach Belgrad gebracht hat, bestätigen können.
Ein Hauch von Weltklasse ist in Belgrad aber gleich im ersten Wettkampf-Teil aufgekommen: Siebenkampf-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (22, Be) hat im Fünfkampf-Hochsprung mit 1,96 m eine Höhe geschafft, die ihr auch EM-Gold bei den Hochsprung-Spezialistinnen bringen könnte.