Aufregung in der deutschen Leichtathletik: Die Läuferin Sara Benfares (22) ist positiv getestet worden. Dies berichtet die «Saarbrücker Zeitung» am Dienstag. Später bestätigt auch der Deutsche Leichtathletik-Verband die Meldung.
Die Langstreckenspezialistin soll positiv auf EPO, ein Blutdopingmittel, welches die Ausdauerfähigkeit erhöht, und das Hormon Testosteron getestet worden sein. Die deutsche Anti-Doping-Agentur NADA hat Benfares bereits vorläufig suspendiert.
Von Olympia-Team ausgeschlossen
Die 22-Jährige hätte bei den Olympischen Spielen kommenden Sommer in Paris (26. Juli bis 11. August) für das Team Saarland starten sollen. Nach dem positiven Test wurde sie vorübergehend vom Team ausgeschlossen. Bis sich der Fall klärt, werde sie ausserdem keine finanzielle Unterstützung seitens der Sportstiftung Saar erhalten, erklärt Johannes Kopkow vom Landessportverband der Rundfunkanstalt.
«Für uns als Verein ist das ein Schock, eine ganz schwarze Stunde», wird Thomas Klein, Vorsitzender von Benfares' Verein LC Rehlingen, bei Sport1 zitiert. Er sei aber immer noch der Hoffnung, dass sich «alles zugunsten der Athletin auflöst».
Ihr eigenes Rezept entwickelt?
Neben der Tartanbahn ist Sara Benfares Pharmaziestudentin. Daher sollte sie sich eigentlich mit solchen Substanzen auskennen. «Vielleicht hat sie den gelehrten Stoff falsch verstanden und ihr eigenes Rezept entwickelt. Das wäre fatal», sagt Doping-Experte und Pharmakologe Professor Fritz Sörgel zu Sport1. Dies könnte laut Sörgel auch Auswirkungen auf ihre berufliche Karriere haben: Denn um die Approbation als Apothekerin zu erhalten, muss die Anwärterin straffrei sein.
Sara Benfares wurde 2021 bei der U23 über 1500 Meter deutsche Meisterin und gewann ein Jahr später denselben Titel auch über 10 Kilometer Strasse. Trainiert wird sie von Vater Samir Benfares (55), der einst selbst ein Weltklasse-Läufer über 1500 Meter war. Auch Mutter Beatrice und die beiden Schwestern Selma und Sofia sind Läuferinnen.
Im Sommer wäre Benfares in Paris zum ersten Mal bei Olympischen Spielen gestartet. Besonders bitter: Sie ist in der französischen Hauptstadt aufgewachsen, die Spiele wären zu einem kleinen Heimspiel geworden. Nun droht der grosse Traum zu platzen. (bjl)