Ein Super-Coup zweieinhalb Wochen vor dem WM-Beginn in London. Rechtzeitig wird die 25-jährige Bernerin ihrem Ruf gerecht, die schnellste Frau der Schweiz zu sein. Und wie – vom Start bis ins Ziel gelingt Mujinga im Stadio Comunale ein perfekter Lauf.
Reaktionsschnell, technisch sauber und bis zum Schluss locker. Am Schluss stehen 11,07 Sekunden auf der Anzeigetafel, exakt die gleiche Zeit wie 2015 im WM-Halbfinal in Peking. Der Schweizer Rekord ist egalisiert.
Auf der Tribüne kullern Mujingas Papa Safuka ein paar Freudentränen aus den Augen. «Das habe ich nicht erwartet», sagt er. Auch die Sprinterin selbst ist überrascht. «Endlich habe ich es geschafft, die guten Trainings in den Wettkampf umzusetzen», sagt sie. «Aber als ich die Zeit sah, war ich geschockt. Ich kann noch gar nicht richtig checken, was da abgegangen ist.»
Der Schweizer Rekord mit der Staffel vor 12 Tagen in Lausanne spiele eine wichtige Rolle. «Jenes Rennen hat mir gezeigt, dass ich wieder schnell bin. Das Staffel-Erfolgserlebnis hat mir viel Motivation gegeben.»
Auf ein Erfolgserlebnis als Turbo für die letzte WM-Vorbereitung hoffen auch 800-m-Läuferin Selina Büchel und 400-m-Hürdler Kariem Hussein. Büchel brilliert mit Courage, ergreift bei halber Distanz die Flucht nach vorn und feiert in 1:59,85 Minuten einen Sieg.
Kariem Hussein hingegen wird einmal mehr auf der Zielgeraden abgefangen – 49,42 Sekunden sind noch weit weg von der WM-Form.
Vielstarterin Lea Sprunger läuft diesmal 400 m flach. Zwei Tage nach der Hürden-Bahnrunde in Rabat reichen 51,68 Sekunden auch ihr zum Sieg.