Mujinga Kambundji (26) darf weiter von einer Medaille träumen. Über 200 m qualifiziert sie sich für den Final vom Samstag (20.45 Uhr), auch wenn die Zeit mit 22,84 eher Bescheiden ausfällt. Hinsichtlich des Finallaufs wolle und müsse sie sich noch einmal klar steigern. «Es gibt keinen anderen Plan, als einfach Vollgas zu geben!», sagt Kambundji lachend in die SRF-Kamera.
Nicht für den Final über 200 m qualifizieren können sich hingegen Cornelia Halbheer (23,98), die es zuvor ganz knapp in den Halbfinal schaffte, und Sarah Atcho (22,88). Letztere bekundet viel Pech – da bereits zwei Lucky Loser schneller als sie sind, scheidet sie aus. Und zwar wegen einem Hundertstel!
Büchel geht «all in» – und fällt zurück
Selina Büchel (27) läuft über 800 m auf den siebten Platz. Im finalen Lauf startet die St. Gallerin stark, führt das Rennen lange an – doch gegen Ende wird immer deutlicher, dass sie das horrende Anfangstempo nicht beibehalten kann. Sie fällt zurück. Bis auf die drittletzte Position.
Nach dem Rennen hält Büchel fest, sie sei «all in» gegangen: «Die erste Runde war einfach zu schnell für mich. Trotz allem bin ich zufrieden mit meinen Auftritten hier. Das macht Lust auf mehr.»
Bei Jason Joseph (19) überwiegt ebenfalls die Enttäuschung. Er verpasst den EM-Final über 110 m Hürden. Der Schweizer wird in Halbfinal 3 mit seiner Zeit von 13,53 Fünfter. «Es hat nicht ganz gepasst heute», meint Joseph nach seinem Lauf im Interview mit «SRF». Seine Zeit sei «nicht schlecht, aber eben auch nicht das, was man an einer EM zeigen möchte».
Ruckstuhl im Siebenkampf auf gutem Platz 9
Nach einem bescheidenen Start in den zweiten Siebenkampftag (Weitsprung: 4,90 m) schlägt Géraldine Ruckstuhl (20) in ihrer Parade-Disziplin, dem Speerwerfen, zurück. Mit 56,31 m stellt sie die zweitgrösste Weite auf. Zum Abschluss läuft sie ein starkes 800-m-Rennens (2:15,13). Der Lohn: Platz 9 mit 6260 Punkten. Eine starke Leistung nach einer von einer Verletzung geprägten Saison. Annik Käslin klassiert sich auf dem 21. Rang.
Schlumpf stellt beste Vorlauf-Zeit auf
Fabienne Schlumpf (27) läuft im Vorlauf über 3000 m Steeple die beste Zeit aller Athletinnen. Die Zeit von 9:32:32 bedeutet zudem Saisonbestleistung. Die Zürcherin lässt ihren Worten erst einmal Taten folgen: «Ich will eine Medaille», sagte Schlumpf vor ihrem Wettkampf zu BLICK.
Nachwuchshoffnung Delia Sclabas (17) verpasst über 1500 m einen Exploit. Lange hält die U20-WM-Dritte gut mit, erst auf der letzten Runde muss sie abreissen lassen. Mit 4:13,45 bleibt sie über ihrer persönlichen Bestleistung (4:10,10). «Ich habe heute leider nicht zeigen können, was ich drauf habe», sagt Sclabas nach dem Rennen im SRF-Interview. (law/mpe)
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Weitere Resultate vom Freitag:
400 m Männer: 1. Matthew Hudson (Gb) 44,78. 2. Kevin Borlée (Bel) 45,13. 3. Jonathan Borlée (Bel) 45,19.
1500 m Männer: 1. Jakob Ingebrigtsen (Nor) 3:38,10. 2. Marcin Lewandowski (Pol) 3:38,14. 3. Jake Wightman 3,38,25.
Hochsprung Frauen: 1. Mariya Laitskene (Rus) 2,00. 2. Mirela Demireva (Bul) 2,00. 3. Marie-Laurence Jungfleisch (De) 1,96.
Speer Frauen: 1. Christin Hussong (De) 67,90. 2. Nikola Ogrodnikova (Tsch) 61,85. 3. Liveta Jasiunaite (Lit) 61,59.
Drei Frauen: 1. Paraskewi Papahristou 14,60. 2. Kristin Gierisch (De) 14,45. 3. Ana Peleteiro (Sp) 14,44.
110 m Hürden Männer: 1. Pascal Martinot-Lagarde (Fra) 13,17. 2. Sergej Schubenkow (Rus) 13,17. 3. Orlando Ortega (Sp) 13,34.