Der Start ins WM-Rennen über 200 Meter gelingt Mujinga Kambundji (27) fantastisch – und die schnellste Frau der Schweiz zieht durch! 22,51 Sekunden nach ihrem Traumstart wetzt sie über die Ziellinie. Als Dritte. Bronze!
Eine historische Leistung. Die erste Schweizerin in einem flachen Sprint-Final an einer WM holt auch gleich Edelmetall.
Nur Topfavoritin Dina Asher-Smith (Gb) und Brittany Brown (USA) sind schneller als die Bernerin. Aber das interessiert in diesem Moment niemanden. Nach drei vierten Plätzen bei der EM in Berlin, nach dem bitteren Tausendstel-Drama im 100er-Halbfinal am Wochenende folgt nun endlich die Belohnung, die Wiedergutmachung für die ganzen Rückschläge.
«Ich realisiere das alles noch nicht»
«Ich habe gekämpft, habe mich nicht verkrampft, bin bei mir selber geblieben», beschreibt Kambundji ihr Rennen bei «SRF».
Es dauert einen Moment, bis sie versteht, was sie da gerade geleistet hat. Unmittelbar nach der Ziellinie ist der Blick noch ungläubig. Kambundji wickelt sich in eine Schweizer Fahne, Ehrenrunde, dann das Strahlen. «Ich realisiere das alles noch nicht.»
Dabei scheint sie an diesem Mittwochabend von Anfang an genau zu wissen, was sie will. Zwar würde bereits die historische Final-Quali für Schweizer Jubel-Arien ausreichen. Doch Kambundji will mehr. Sie weiss: Eine Reihe von Favoritinnen fällt verletzt aus – das ist ihre Chance für den ganz grossen Wurf!
Die TV-Kameras zeigen sie, wie sie mit Kühlweste und Kühl-Paket im Nacken an der Seite von Trainer Adrian Rothenbühler durch die heisse Wüstenluft in Richtung Stadion geht. Das nächste Bild aus den Katakomben: Sicherer Blick, entschlossener Schritt.
Und dann geht’s los: Unter den Augen von Mutter Ruth und Vater Safuka ist sie von der ersten Sekunde an parat, zeigt das Rennen ihres Lebens – und rettet sich vor der Amerikanerin Anglerne Annelus ins Ziel.
Diesmal entscheiden die Sekundenbruchteile für Kambundji, für die erste Schweizer WM-Medaille seit Marathon-Mann Viktor Röthlin 2007 in Osaka.
«Parat» für die Staffel
Und die beste Nachricht: Gross gefeiert wird noch nicht. Schon am Freitag geht die WM mit der 4x100-m-Staffel weiter. Da gibt es das nächste Wiedersehen mit der bärenstarken Bernerin. Und die hat richtig Lust. «Ich könnte gleich noch einmal rennen», sagt sie. «Ich bin parat!»
In Doha findet vom 27. September bis 6. Oktober die 24. Leichtathletik-WM statt. Ein sportliches Grossereignis! Mit dem BLICK-Newsticker verpassen Sie keine Entscheidung im Kampf um die Medaillen.
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