Ist sie eine Frau? Oder nicht? Die Diskussion um Caster Semenya läuft schon seit Jahren. Dem Magazin «New African Women» ist das völlig egal. Es nominiert die 26-Jährige für den «New-African-Women-Award».
Der Award der Zeitschrift soll in 12 Kategorien aussergewöhnliche afrikanische Frauen feiern und ehren, die im vergangenen Jahr einen positiven Einfluss für ihr Land und den Kontinent als Ganzes hatten. Den hatte Semenya mit Gold über 800 Meter bei den Olympischen Spielen in Rio definitiv.
Schon alleine die Nomination ist ein starkes Zeichen für die Südafrikanerin, die 2009 mit ihrem WM-Titel die Geschlechter-Diskussion in der Leichtathletik lancierte. Untersuchungen haben danach ergeben, dass die Südafrikanerin mit ihrer körpereigenen Produktion des Geschlechtshormons Testosteron deutlich ausserhalb der für Frauen geltenden Norm liegt – Hyperandrogenismus lautet der Fachausdruck.
Trotz des Vorteils gegenüber den anderen Frauen darf Semenya aktuell ohne Einschränkungen starten, was bei den Rennen über 800 Meter immer wieder für Diskussionen sorgt.
Immerhin hat sie bei der Wahl zur «New African Women» keinen Vorteil gegenüber den anderen Frauen. Anders als über 800 Meter – wo sie ihre Gegnerinnen regelmässig platt walzt.
Semenyas Gegnerinnen
Die Nominierten in der Kategorie Sport sind: Fifa-Generalsekretärin Fatma Samoura (Sen), Tennisspielerin Dinknesh Tamiru (Äth), Marathon-Läuferin Tegla Loroupe (Ken), 5000m-Olympiasiegerin Vivian Cheruiyot (Ken) und Isha Tejan-Cole Johansen, die Präsidentin des Fussballverbands von Sierra Leone. (sme)