In drei Wochen beginnt in Peking die Leichtathletik-WM. Nun erschüttert ein Doping-Wirbel die Sportart.
Reporter der deutschen «ARD» und der englischen «Sunday Times» haben eine Datenbank des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF mit 12’000 Bluttests von 5000 Läufern aus den Jahren 2001 bis 2012 ausgewertet.
«Die Werte in der Datenbank lassen aus meiner Sicht keinen Zweifel daran zu, dass die Ausdauerdisziplinen bei Weltmeisterschaften und Olympia von Blutdoping durchsetzt waren», erklärt der australische Doping-Experte Michael Ashenden in der Reportage.
Nach der Analyse könnte bis zu einem Drittel der Medaillen in Ausdauersportarten bei Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen von 2001 bis 2012 von Sportlern mit verdächtigen Blutwerten gewonnen worden sein.
Insgesamt soll es 146 Medaillen betreffen, davon 55 Gold. In der Reportage werden besonders Vorwürfe gegen Kenia und Russland laut.
IOC-Präsident Thomas Bach kündigt am Montag am Rande der IOC-Session in Kuala Lumpur im Zuge der Doping-Anschuldigungen gegen die Leichtathletik hartes Durchgreifen an.
«Sollten davon auch Fälle bei den Olympischen Spiele betroffen sein, wird das IOC mit null Toleranz reagieren», so Bach. Vorläufig gelte aber die Unschuldsvermutung für alle Sportler. Namen werden in der «ARD»-Doku keine genannt. (rib)