Was für eine Demonstration der 29-jährigen Zürcherin Robine Schürmann über 400 m Hürden im Basler Schützenmatte-Stadion. Mit 55,53 Sekunden läuft sie über eine Sekunde schneller als je zuvor. «Fantastisch diese Zeit so früh in der Saison», sagt sie. Dabei sei ihr Lauf noch nicht ganz optimal gewesen. Da liege sicher noch der eine oder andere Zehntel drin. Ja, Robin ist in diesem Jahr für eine 54er-Zeit gut – sofern sie von Verletzungen verschont bleibt. Schon jetzt belegt sie in der Europa-Bestenliste 2018 Platz 2.
Verletzungen? Die waren in den letzten beiden Saisons für Schürmann schier ein Dauer-Thema. «Jetzt habe ich seit Herbst endlich beschwerdefrei durchtrainieren können», liefert Robin die Erklärung für ihren Leistungssprung. Die mittlerweile zurückgetretene Petra Fontanive hatte Schürmann letzte Saison vorgeführt, was auch für sie möglich wäre. Bis 2015 waren Schürmann und Fontanive nämlich stets auf Augenhöhe. Dann wurde Robin von Verletzungen ausgebremst und Fontanive wuchsen mit 54,56 Sekunden international ansehnliche Flügel.
«Was Petra konnte, kann ich auch!», sagt Schürmann gestern voller Selbstvertrauen.
Und was Robine kann, wollen wir auch bald können, denken sich die die beiden Girls, die am Pfingstmontag in Basel ebenfalls brillieren. Yasmin Giger (20), letztes Jahr U20-Europameisterin über die Langhürden, und Lena Wernli, die erst 17-jährige letztjährige Dritte beim Europäischen Jugend-Olympic-Festival.
Im Sog von Fontanive läuft Giger in Basel mit 57,11 Sekunden genau so die zweitschnellste Zeit ihrer Karriere wie das noch jüngere «Girlie» Wernli mit 61,29 Sekunden. Beide sind damit Europa weit in ihren Altersklassen ganz weit vorne: Giger mit grossem Vorsprung auf Rang 1 - Wernli bei Europas U18 auf Platz 6.
Basel erlebt also eine Drei-Generationen-Show über die Hürden-Bahnrunde. Eine wunderbare Ausgangslage für die Schweizer Leichtathletik.