Die Rakete hat Startschwierigkeiten
Del Ponte muss sogar um WM bangen

Der Oberschenkel machte ihr einen Strich durch die Rechnung: Ajla Del Ponte ist zum Saisonstart noch nicht in Top-Verfassung. Reicht es ihr für die WM?
Publiziert: 20.05.2022 um 16:25 Uhr
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Ajla Del Ponte startet am Samstag in Birmingham in der Diamond League in die Saison.
Foto: keystone-sda.ch
Emanuel Gisi

Sie ist die schnellste Frau der Schweiz, aber in diesen Tagen muss es Ajla Del Ponte (25) deutlich langsamer angehen lassen. Vor ihrem Diamond-League-Start am Samstag in Birmingham sind die Erwartungen nicht sonderlich hoch. Wenns dumm läuft, ist sie auch an der WM noch nicht ganz da.

Eine Entzündung der Oberschenkelsehne setzte sie für längere Zeit ausser Gefecht, die Rekordsprinterin (100 m in 10,90 s) konnte über Wochen nur alternativ trainieren und musste die Hallensaison abblasen. Seit einem Monat läuft sie wieder auf vollen Touren, aber ist logischerweise noch lange nicht auf Top-Level. Erst die Basisarbeit ist gemacht. «Jetzt müssen wir noch an Explosivität und Beschleunigung arbeiten», sagt Trainer Laurent Meuwly. Ausserdem gibt es einiges zu korrigieren. Durch ihre Verletzung veränderte Del Ponte ihr Bewegungsmuster, weil sie die angeschlagenen Stellen unbewusst schonte. «Zum Teil läuft sie immer noch ein bisschen komisch, daran arbeiten wir.»

Kambundji und Co. in Genf

Während Sprinterin Ajla del Ponte und Hochspringer Loïc Gasch sich in Birmingham in der Diamond League auf internationalem Level messen, geht der grosse Teil der Schweizer Leichtathletik-Elite am Samstag in Genf an den Start: Von Mujinga Kambundji und Salomé Kora (über 100 und 200 m) über William Reais (100, 200 und 4x100 m) bis zu Ricky Petrucciani (200 und 400 m) hoffen eine Reihe von Top-Shots auf einen guten Saisonstart.

Während Sprinterin Ajla del Ponte und Hochspringer Loïc Gasch sich in Birmingham in der Diamond League auf internationalem Level messen, geht der grosse Teil der Schweizer Leichtathletik-Elite am Samstag in Genf an den Start: Von Mujinga Kambundji und Salomé Kora (über 100 und 200 m) über William Reais (100, 200 und 4x100 m) bis zu Ricky Petrucciani (200 und 400 m) hoffen eine Reihe von Top-Shots auf einen guten Saisonstart.

«Ja, es wird knapp»

Dem Erfolgscoach kommt es nach dem sensationellen letzten Sommer mit Olympia-Final und Schweizer Rekord gar nicht ungelegen, das sein Schützling vielleicht noch nicht auf hohen Touren läuft. «So spürt sie den Druck ihres neuen Status noch nicht. Sie weiss, dass sie derzeit nicht auf dem Niveau ist, auf dem sie 10,90 laufen kann. Sie muss noch gut und hart trainieren, um bis zur WM in Eugene auf das nötige Level zu kommen.»

Heisst das, dass es knapp wird? «Ja. Es braucht noch viel Arbeit. Es muss alles klappen, dass sie in Eugene so parat ist wie im letzten Sommer.» Die gute Nachricht: Nach der WM in den USA kommt bald die EM in München. Spätestens da soll Del Ponte wieder die Alte sein. «Im Notfall können wir Eugene auch nutzen, um dann für München bereit zu sein.»

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