Im August schliesst der Europameister von 2014 mit den letzten Prüfungen sein Medizinstudium an der Uni Zürich ab. Doch anstatt Bald-Doktor ist Hussein zur Zeit selbst Patient.
Der Thurgau-Zürcher erlebt einen totalen Fehlstart in diese EM-Saison. Zuerst zog er sich im Februar beim Trainingslager in Südafrika eine Oberschenkel-Verletzung zu, die ihn für die Starts in der Halle ausser Gefecht setzte.
Dann streckte sich diese Sache so lange hin, dass er vom Diamond-League-Auftakt Anfang Mai in Doha mit für ihn enttäuschenden 51,40 Sekunden in die Schweiz zurückkehrte.
Nur Kurztrip in die Türkei
Damals noch guten Mutes: In einem weiteren Trainingslager im türkischen Belek wollte sich Kariem unter seinem neuen Trainer Laurent Meuwly in Schuss bringen. Aus den geplanten zwei Wochen wurden ein Kurztrip. «Kariem hatte weiterhin Probleme, sah sofort, dass er nicht richtig belasten konnte und flog nach drei Tagen zurück in die Schweiz um ein MRI zu machen», sagt Meuwly. «Wir mussten die Ursache seiner Beschwerden finden und das war in Belek nicht möglich.»
Nach dem MRI ist die Sache klar: ein entzündeter Nerv im Iliosakralgelenk, die im Bereich Rücken-Oberschenkel schmerzhaft in die Muskeln ausstrahlt. Seither ist für Hussein nur noch Reha-Training möglich – im Wasser oder auf dem Velo.
«Wir hoffen, dass Kariem bald wieder normal trainieren kann. Aber vor Ende Juni, Anfang Juli kann er sicher keine Wettkämpfe bestreiten», sagt Meuwly. Und damit wird die Zeit bis zur EM in Berlin (6. – 12. August) auch für einen Bald-Doktor äusserst knapp.
Weil Hussein am Donnerstag in Rom also fehlt, sind nur Mujinga Kambundji über 200 m und Lea Sprunger über 400 m Hürden am Start. Die beiden Frauen sind dafür topfit.