Mit «Gring ache u seckle» hat eine grosse Berner Leichtathletin einst ihr ebenso einfaches wie einleuchtendes Endspurt-Erfolgsrezept beschrieben. Der Ausspruch von Anita Weyermann nach ihrer WM-Bronzemedaille 1997 in Athen ist hierzulande mittlerweile ein geflügeltes Wort. Gleichbedeutend mit: Durchbeissen, auch wenn es gerade nicht so einfach ist.
Hier kommt Mujinga Kambundji ins Spiel. Die nächste grosse Berner Leichtathletin. Die 27-Jährige rettet mit ihren Auftritten in Doha bisher die Schweizer Ehre.
Im Gegensatz zu anderen Schweizer Trümpfen: Alex Wilson war über 100 Meter nicht recht motiviert und über 200 Meter bald verletzt. Kariem Hussein, Selina Büchel und anderen blieb in den letzten Monaten nur die Statisten-Rolle, an der WM war es nicht anders.
Das hätte auch Kambundji passieren können: Ihre Saison fing schwierig an. Die Form kam nicht. Doch wo andere die ganze Saison über erklärten, dass der Sommer ja noch lang sei, die Weltmeisterschaften erst im Oktober stattfänden und sie noch eine gefühlte Ewigkeit Zeit hätten, um in Form zu kommen, hat Kambundji wie versessen geschuftet. In den letzten Jahren suchte sie bei verschiedenen Trainern im Ausland ihr Glück. In London fand sie es beim Schotten Steve Fudge und dessen Trainingsgruppe.
Gleichzeitig pflegt sie weiterhin die Beziehungen zu den alten Coaches aus Jugendtagen, holt sich dort bis heute Ratschläge und Inspiration. Ausruhen? Gibt’s nicht. «Gring ache u seckle» eben. Das hat sich für eine Bernerin wieder einmal bezahlt gemacht.
Und vielleicht lässt sich noch eine Westschweizerin inspirieren: Hürden-Europameisterin Léa Sprunger kämpft sich nach harziger Saison in den WM-Final.
In Doha findet vom 27. September bis 6. Oktober die 24. Leichtathletik-WM statt. Ein sportliches Grossereignis! Mit dem BLICK-Newsticker verpassen Sie keine Entscheidung im Kampf um die Medaillen.
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