Zum 4. Mal steigt das Citius im Berner Wankdorfstadion – wohl noch nie sind die Schweizerinnen mit derart hohen Erwartungen an den Start des Heimmeetings gegangen. Allen voran Ajla Del Ponte, die über 100 m mit 11,04 Sekunden zwar leicht über ihren Bestzeiten bleibt, aber dennoch standesgemäss und deutlich – vor Landsfrau Salomé Kora – gewinnt.
Enttäuscht sei sie deshalb nicht, sagt die Tessinerin danach lachend. «Es ist nicht so einfach, jedesmal unter 11 Sekunden zu laufen. Und es ist ja knapp, mit einer solchen Zeit habe ich es bei Olympia in den Final geschafft.» Natürlich seien auch ihre Erwartungen gestiegen, jedes Mal noch schneller und schneller zu sein. Aber sie fühle sich nicht mehr absolut frisch. «Insofern darf ich durchaus zufrieden sein.»
Auch die anderen Schweizerinnen und Schweizer verkaufen sich in Bern gut. Über 800 m der Frauen läuft Lore Hoffmann trotz muskulären Problemen auf Rang 3. Bei Lea Sprunger, die auf ihrer Abschiedstour über 400 m Hürden Zweite wird, stoppt die Zeit bei 54,51 Sekunden – die 4. beste Zeit ihrer Karriere. Nach der Enttäuschung bei den Olympischen Spielen ist die 31-jährige damit glücklich.
Ehammer und Joseph siegen
Bei den Männern siegen Weitspringer Simon Ehammer mit einem Sprung über 8,06 m. Er springt damit fast 30 cm weiter als sein engster Konkurrent Ceko (Kro). Und Jason Joseph dominiert über 110 m Hürden deutlich mit einer Zeit von 13,28 Sekunden, was Meeting-Rekord bedeutet. Dennoch bleibt der 22-Jährige klar über seinem Schweizer Rekord (13,12).
Über 100 m geben die jungen Schweizer ein insgesamt starkes Bild ab. William Reais (22) ist als Vierter bester Schweizer (10,22 Sek.). Ricky Petrucciani (21, 10,24) und Silvan Wicki (26, 10,25) reihen sich auf den guten Rängen 5 und 6 ein. (C.K.)