Er wolle den Schweizer Rekord über 3000 Meter knacken, verkündet Julien Wanders vor dem Leichtathletik-Meeting in Luzern. Zwei Sekunden schrammt der in Kenia lebende Romand an dieser Marke vorbei, hat aber dennoch Grund zur Freude: Mit 7:43,62 verbessert er seine persönliche Bestmarke über die für ihn ungewohnte Distanz um über sechs Sekunden und wird starker Dritter.
Während der Langstrecken-Läufer jubelt, patzen die Schweizer Sprinter auf der gut gefüllten Allmend. Auf die Schlappe von Lausanne folgt die Schmach von Luzern.
Alex Wilsons Auftritt im 100-Meter-Vorlauf steht sinnbildlich für die verpatzte Vorstellung: Startschuss – und schon ist der Lauf für den Basler vorbei. Er bricht den Lauf fälschlicherweise ab. «Ich hatte das Gefühl, mich zu früh bewegt zu haben», sagt er – doch es war kein Fehlstart. Im Final muss Wilson somit zuschauen, über 200 Meter wird er abgeschlagen Letzter (20,98).
Auch für Mujinga Kambundji verläuft die WM-Saison weiterhin harzig. Im schwach besetzten 200-Meter-Lauf reichts mit 22,90 (Bestzeit 22,64) immerhin zu Rang 3 (WM-Limite erfüllt), über 100 Meter verpasst die schnellste Frau der Schweiz die Final-Qualifikation (11,53).
Karim Hussein (50,66 über 400 Meter Hürden) und Selina Büchel (2:02,54 über 800 Meter) laufen ihren Bestformen ebenfalls weit hinterher, landen beide auf Rang fünf. Die Konkurrenz von hinten bestaunen muss auch Hürdensprinterin Noemi Zbären, die mit 13,21 Letzte wird. (dad)