«Physisch hat sich Lea von der EM gut erholt», sagt Trainer Laurent Meuwly. «Aber um mental schon wieder bereit zu sein, ist die Zeit wohl etwas zu kurz. Da liegt der Diamond-League-Final am 30. August bei Weltklasse Zürich günstiger.»
Wie auch immer. Sprunger kann in Birmingham ohne Druck laufen. Das Saisonziel ist erreicht. In einem perfekten Rennen könnte Anita Prottis Schweizerrekord (54,25) wackeln.
Falls nicht, hätte Sprunger nach Birmingham und Zürich im Prinzip eine dritte Chance. Und zwar beim Continental Cup – dem Vergleich zwischen Kontinental-Auswahlen – am 8./9. September in Ostrava (Tsch). Als Europameisterin wäre sie für das Europa-Team über 400 m Hürden gesetzt. «Doch nach gründlichem Überlegen hat Lea ihren Start abgesagt», sagt Meuwly. «Schweren Herzens.»
Grund ist eine Termin-Kollision. Am 9. September findet in Nyon der Romande Energie Run statt, ein Halbmarathon. Sprunger ist nicht nur Gründerin dieses grossen Volkslaufs, sondern auch Präsidentin des organisierenden Vereins Association du semi-Marathon de la Côte. «Für Sponsoren, Freunde und Fans ist es nach ihrem EM-Gold wichtig, dass Lea dort präsent ist», sagt Meuwly. Für den Continental Cup hat Frau Präsidentin deshalb keine Zeit.