Mit seinen Sprüchen hat sich Alex Wilson schon seit Längerem zur Kultfigur gemacht. Und nach seinem hochüberlegen Sieg am Mittwochabend im Halbfinal (20,16 Sekunden) haut er gleich den nächsten raus: «Ich hätte ungewollt fast eine Show geboten. Ich musste mich nach dem Zieleinlauf kurz verstecken und habe gekotzt.» Das zeigt, wie viel Druck vor diesem Auftritt in seinem Innersten steckte.
Diese 20,16 Sekunden des Halbfinals hätten sich so leicht angefühlt. «Aber meine Finalgegner wissen, was ich kann.» Und Alex gibt der Konkurrenz für den Final vom Donnerstagabend (21 Uhr) auch gleich noch einen Tipp. Wer vor ihm sicher sein wolle, müsse nach der Kurve fünf Meter Vorsprung habe.
Alex lacht zwar, aber seine Kampfansage in Richtung EM-Podest meint er diesmal todernst. «Viele haben mich belächelt und nicht an mich geglaubt. Ich habe aber den Glauben nie verloren, auch meine liebe Frau nicht.»
Was für eine Ansage! Fast zu schön, um wahr zu sein. Übrigens: Das einzige Sprint-EM-Gold für die Schweiz kam auch über 200 m – 1969 in Athen von Philippe Clerc.
Alex Wilsons Final über 200 m geht am Donnerstagabend um 21.05 Uhr über die Bühne.