Das gab es noch nie! Mujinga Kambundji gewährt mehr als ein Jahr lang einen exklusiven Einblick in ihr Leben als Leichtathletin. Blick begleitet die 29-jährige Bernerin von Oktober 2020 bis Dezember 2021 und teilt alle grossen Triumphe und kleinen Tragödien – bis Tokio und darüber hinaus.
Die Sommerspiele sind der Höhepunkt des einstündigen Dokfilms. Aber auch vor und nach Olympia ist die Kamera in zehn Kapiteln hautnah dabei, wenn die Schweizer Sportlerin des Jahres 2019 ihr persönliches Schicksal und privates Leben zeigt.
Folge 1 – Kraftraum
In der ersten Episode startet Kambundji den anstrengenden Aufbau nach einer komplizierten Corona-Saison mit wenig Wettkämpfen und vielen kleinen Verletzungen. Körperlich auskuriert und sportliche ausgehungert, sehnt sie sich der Hallensaison entgegen – ehe sie sich Ende November im Training den Fuss verknackst und eine Welt für sie zusammenbricht.
Folge 2 – Klinik
Nach dem Schmerz und dem Schock lässt sich die Sprint-Königin in der Sportklinik Hirslanden in Bern behandeln und fasst dank der professionellen Betreuung neuen Mut. Die Hallensaison ist zwar gelaufen, aber mit Hilfe eines speziellen Laufbands aus der Raumfahrt findet Kambundji schnell wieder in die Spur und kann den Gips Ende Januar zur Seite legen.
Folge 3 – Härtetest
Die erfolgreiche Heilung des Fusses erlaubt im März eine Belastungsprobe der besonderen Art. Auf der Tartanbahn Wankdorf wagt Kambundji im Rahmen eines Werbeshootings trotz nasskaltem Wetter ein Duell mit einem Elektroflitzer. Das Rennen und die Aussicht auf warme Temperaturen im Trainingslager in der Türkei beflügeln ihr Gemüt.
Folge 4 – Belek
Fast vier Woche lang schuftet und schwitzt Kambundji in der warmen Frühlingssonne von Belek und legt dort die Basis für ihr Comeback nach dem Fussbruch. Der türkische Ferienort bietet der WM-Bronzegewinnerin von Doha 2019 eine einmalige Umgebung und eine Infrastruktur, die auch andere Sportstars aus aller Welt anzieht. Zusehen ist auch 200-m-Weltmeisterin Dafne Schippers aus Holland.
Folge 5 – Langenthal
Langenthal wird zur grossen Bühne für die Rückkehr in den Wettkampfzirkus. Den Auftakt macht das Auffahrtsmeeting mit einer ausgefallenen Annäherung an die klassischen Sprintdisziplinen. Kambundji startet für einmal über die 300 Meter und gewinnt über die aussergewöhnliche Distanz – allerdings völlig übersäuert und mit grossen Kopfschmerzen.
Im Juni folgt die Schweizer Meisterschaft über die 100 Meter – ebenfalls in Langenthal. Sie gewinnt nach grosser Anspannung das Direktduell gegen den Schweizer Shootingstar Ajla Del Ponte trotz einem beinahe verheerenden Stolperer beim Start. Beide sind somit für die um ein Jahr verschobenen Sommerspiele qualifiziert.
Folge 6 - Tokio und Interlaken
Tokio beginnt für Kambundji mit einem Knaller. Erstmals führt sie an der Eröffnungsfeier als Fahnenträgerin die Delegation von Swiss Olympic an und explodiert auch später auf der Bahn. Sie egalisiert ihre Bestleistung über die 100 Meter mit 10,95 Sekunden und läuft später im Final auf Rang 6.
Das sensationelle Comeback in die Weltspitze bestätigt sie mit Rang 7 über die 200 Meter. Zum Greifen nah ist die Medaille mit der Staffel über die 4 x 100 Meter. Allerdings müssen die Schweizerinnen den grossen Nationen Jamaika, USA und Grossbritannien den Vortritt lassen.
Am 50-Jahr-Jubiläum von Swiss Athletics in Interlaken wird der Grosserfolg der Staffel-Frauen gebührend gefeiert. Eine besondere Ehre erfährt Ajla Del Ponte, die den Landesrekord von Kambundji über die 100 Meter auf 10,91 Sekunden verbesserte und zur Leichtathletin des Jahres gewählt wird.
Folge 7 – Jungfraujoch
Nach einer langen Nacht im Kursaal von Interlaken rafft sich eine kleine Gruppe noch einmal auf und zelebriert den Abschluss einer turbulenten Saison auf dem Jungfraujoch. Bereits auf dem Weg zum Gipfel knallen in der Gondel die Korken.
Der unverdiente 4. Platz der Staffel-Frauen in Tokio lässt das Team mit einem ausgelassenen Rutsch durch den Eispalast hinter sich. In Erinnerung bleiben vor allem die Bombenzeiten von Kambundji, die über die 100 Meter über ein halbes Dutzend Mal unter 11 Sekunden läuft. In den Jahren zuvor hatte sie das nur ein Mal geschafft.
Folge 8 – Sports Awards
Nach der Gala ist vor der Gala. Mitte Dezember treffen sich alle Helden des vergangenen Jahres im Leutschenbach zu den Sport Awards. Mitten drin Mujinga mit den drei Schwestern Muswama, Ditaji und Kaluanda. Der Kambundji-Clan glänzt mit einer ausserordentlichen Abendrobe.
Beim TV-Publikum punktet an diesem Abend aber Belinda Bencic, die Sportlerin des Jahres wird. Als «SRF 3 Best Talent Sport» 2021 wird Biathletin Amy Baserga und nicht Hürdenstar Ditaji Kambundji ausgezeichnet. Angestossen wird beim Kambundji-Sister-Act aber trotzdem.
Folge 9 – Kindheit
Die besinnliche Adventszeit veranlasst Kambundjis Vater Safuka dazu, seine Film- und Fotosammlung auf Vordermann zu bringen. Um den Visana-Sprint für Kinder aus der ganzen Schweiz anzukurbeln, veröffentlicht er die Videos von Botschafterin Mujinga mit Bildern aus der Kindheit.
Es flimmert und flackert auf den Filmstreifen, Mujinga aber ist deutlich zu erkennen. Wie sie als Primarschülerin barfuss über die Tartanbahn flitzt und dabei Jahr für Jahr bei den damaligen Migros-Sprints auf dem Podest steht und sich diebisch über jede Medaille freut.
Folge 10 - Festtage
Der Abschluss des Jahres hat noch einmal so richtig Biss. Denn auch während Weihnachten muss wie das Styling auch das Festessen vom Feinsten sein. Versessen bis ins kleinste Detail zeigen Mujinga und Muswama der Mutter und Grossmutter, wie Guetzli backen aus dem Hause Kambundji auszusehen hat.