Wie schnell gehts denn noch? Das werden sich nicht bloss die Fans fragen, sondern auch Petra Fontanive selbst. Am Pfingstmontag hat sie in Basel mit 55,12 Sekunden ihre eigene Bestmarke über 400 m Hürden bereits fast um eine Sekunde unterboten.
Am Samstag in Genf läuft sie noch einmal sechs Zehntel schneller. Fantastische 54,56 Sekunden – lediglich 9 Langhürdlerinnen weltweit sind in dieser Saison schneller. Die US-Olympiasiegerin von Rio gar bloss drei Hundertstel!
Da entzaubert Petra sogar die bisherige Schweizer Nummer 1, Lea Sprunger (27). Letztes Jahr in Amsterdam immerhin Dritte bei den Europameisterschaften. Fontanive zeigt Lea die Grenzen auf – die Zürcherin ist hürdentechnisch eine Klasse besser als die Lausannerin. Dennoch ist mit 54,63 Sekunden auch Sprunger drei Zehntel-Sekunden schneller denn je.
Und was die Grossen auf der Hürden-Bahnrunde können, kann die 19-jährige Yasmin Giger auch. Mit 57,42 Sekunden verbessert die Thurgauerin den 27-jährigen Schweizer Juniorinnen-Rekord von Cristina Sonderegger um fast eine halbe Sekunde.
Und Kariem Hussein? Er kann das Rennen in Genf zwar nicht gewinnen, wird vom Franzosen Mamadou Kasse-Hamnn in einem starken Finish um über eine halbe Sekunde geschlagen. Aber nach den 49,34 Sekunden vom Pfingstwochenende in Rehlingen (De) steigert sich auch Hussein mit 49,02 weiter.
War Mujinga Kambundjis WM-Limite über 200 m am Pfingstsamstag in Zofingen noch vom Wind verblasen worden, so macht die Bernerin jetzt in Genf mit 23,03 Sekunden ihren London-Start wahr. Zuvor verhilft sie der Ersatz geschwächten 4x100-m-Staffel mit einer fantastischen zweiten Kurve zu guten 43,35 Sekunden.