Laurien van der Graaff hat Blut geleckt. Nach ihrem ersten Weltcup-Sieg an der Tour de Ski in Lenzerheide doppelt sie gleich mit dem nächsten Erfolg nach. Sieg in Seefeld, erneut gegen die gesamt Welt-Elite.
«Es ist nicht selbstverständlich, dass die Bestätigung so schnell kommt», weiss die 30-Jährige. Doch sie hat sich schon erschreckend gut ans Siegen gewöhnt. «In Lenzerheide war es vor dem Heimpublikum ein Gänsehaut-Moment pur. Jetzt bin ich schon fast etwas gefasst. Ich kann es richtig geniessen.»
Dabei sieht es erst nicht danach aus. Im Halbfinal hat sie zu Beginn gleich einen Stockbruch, qualifiziert sich deshalb nur als Lucky-Loserin für den Final. «Der Stockbruch hat sicher Energie gekostet. Im Final dachte ich beim letzten Aufstieg einfach, dass ich jetzt dran bleiben muss und die anderen ja auch müde werden.»
Die Form stimmt also unmittelbar vor Olympia perfekt. Schade für die in Holland geborene Davoserin, dass in Pyeongchang nicht in ihrer starken Skating-Technik gestartet wird, sondern klassisch. «Im Skating würde ich nun sicher zum Favoritenkreis gehören. Im Klassisch ist das aber nicht so. Da wäre ein Halbfinal-Platz schön.»
Ärgern tut sie sich deswegen nicht. «Ich wusste das ja und man muss halt in beiden Disziplinen stark sein», sagt sie. Mehr Chancen rechnet sie sich im Teamsprint mit Partnerin Nadine Fähndrich aus. «Die Form stimmt super und in Dresden hätte es für uns fast mit dem Podest geklappt. Bei Olympia wollen Nadine und ich wieder im Kampf darum dabei sein.»
Bei den Männern kann Dario Cologna mit einem guten Sprint überzeugen. Er läuft auf den 10. Platz, wobei er im Finish des Halbfinals eine noch bessere Klassierung vergibt. «Das war sicher einer meiner besseren Sprints seit langem», resümiert der Münstertaler.
Nebst Cologna schaffen es mit Jovian Hediger (11.), Erwan Käser (18.), Gianluca Cologna (20.) und Roman Schaad (26.) vier weitere Schweizer in die Punkte.