Eine Quotenfrau gewählt, Häkchen dahinter, wir sind divers und gut ist. Egal ob Vorstand (wie in unserer Umfrage), Geschäftsleitung oder Kommission. Das Bild ist immer wieder das gleiche: Eine Reihe von Herren in grauen Sakkos und irgendwo sticht da eine Frau heraus, mit bunter Bluse. Das ist Humbug und es reicht einfach nicht mehr.
Wir brauchen mehr Frauen, mehr gute Frauen. Ich würde sogar so weit gehen und sagen: Lieber keine Frau als eine Quotenfrau. Denn, solange sie die einzige ist, ist sie immer die Exotin, der Sonderfall, der bunte Hund. «Was meinst du als Frau dazu?» - ich kann die Frage nicht mehr hören. Weil sie uns knallhart aufzeigt, dass wir noch einen langen Weg bis zur Gleichstellung vor uns haben.
Natürlich sind wir im Sport auf gute Basisarbeit angewiesen, in den Regionalverbänden und in den Vereinen. Jedes erdenkliche Gremium sollte sich zum Ziel setzen, sich divers aufzustellen. Und obwohl wir am 8. März den Tag der Frau zelebrieren, sei betont: Beim Thema Diversität geht es bei weitem nicht nur ums Geschlecht.
Zum Schluss noch eine richtig schlechte Pointe: Die Frauenquote von Blick Sport ist miserabel. Von 57 Personen, die in unserem Newsroom arbeiten, sind nur gerade 15 Prozent weiblich. Eine gute Ausrede habe ich nicht. Es gibt nämlich keine. Es ist lausig und nicht genug.