Jürgen Klopp will trotz der Niederlage im Champions-League-Finale an der für Sonntag geplanten Parade in Liverpool festhalten. «Selbst wenn niemand auf dem Planeten verstehen wird, dass wir eine Parade machen, machen wir eine. Ich hoffe, dass alle in Liverpool kommen», sagte der Teammanager der Reds nach dem 0:1 (0:0) im Finale von Paris gegen Real Madrid.
Liverpool hat in der abgelaufenen Saison sowohl den FA Cup als auch den Ligapokal gewonnen, in der Premier League landeten die Reds nur einen Punkt hinter Meister Manchester City auf Rang zwei. «Wir werden diese Saison feiern. Nach etwas Schlaf und ein paar Worten von mir werden meine Spieler das hoffentlich auch verstehen», sagte Klopp.
Der Teammanager zeigte sich schon kurz nach Spielende zufrieden, war damit aber alleine. «Ich fühle den Stolz, in der Kabine war ich damit der einzige. Die Jungs brauchen etwas länger, und das verstehe ich. Aber die zwei Titel, die wir nicht gewonnen haben, haben wir mit dem kleinsten Unterschied verloren, der möglich ist – ein Punkt und 0:1», sagte Klopp.
Klopp gratulierte Real dennoch zum Titel und sprach von einem verdienten Sieg. Sie hätten zwar viel mehr Schüsse auf das Tor gehabt, aber die entscheidende Statistik spreche eben für Real. «Wenn der Torwart beim Gegner Man of the Match ist, ist das immer eine Scheiss-Nachricht.»
«Das war mein Tag und ich bin überglücklich»
Real-Keeper Thibaut Courtois sieht das freilich anders. «In so einem Spiel ist das Verteidigen wichtig. Vor allem den Mané-Schuss zu halten, war extrem wichtig», sagt der Belgier. «Sonst hätte das ganze Spiel anders laufen können. Das war mein Tag und ich bin überglücklich.»
Titel-Coach Carlo Ancelotti meinte: «Ich kann es gar nicht glauben. Es war ein schwieriges Spiel, aber wir haben es intelligent verwaltet. Wir haben es verdient gewonnen.» Der Italiener ist nun der erste Trainer, der viermal die Champions League gewinnen konnte.
Sogar bereits fünfmal triumphiert hat Reals Mittelfeld-Ass Toni Kroos. «Es ist sehr schwer in Worte zu fassen, den Pokal jetzt fünfmal gewonnen zu haben. Zu Hause bin ich der Mann bzw. der Papa. Es war das erste Mal, dass alle meine Kinder im Stadion waren und das war mein grosses Ziel, dass dies nochmal passiert. Ihnen gilt ganz grosser Dank. Sowas kann immer nur im Team gelingen. Der Trainer hat nach dem Spiel einfach nur Danke zu uns gesagt, dass er das nochmal erleben darf. Den Dank können wir nur zurückgeben, denn es gibt keinen Trainer, der so nah an den Spielern ist.» (AFP/sme)