Stellen Sie sich vor: Sie stehen vor dem grössten Triumph in ihrem Leben als Sportler, sind mental und physisch auf dem Zenit ihres Schaffens und parat, jeden Gegner zu besiegen. Aber: Sie dürfen nicht gewinnen!
Anti-Israel-Politik zwingt Ringer zur Aufgabe
Genau das widerfährt dem iranischen Freistil-Ringer Alireza Karimi bei der U23-WM in Polen. Auf Anweisung seiner Trainer muss er das Halbfinale verlieren, weil er sonst in der nächsten Runde auf einen israelischen Kontrahenten treffen würde. Karimi gehorcht, lässt sich praktisch ohne Gegenwehr besiegen. Der Hintergrund des Ganzen: Wegen dem Streit mit Israel und der Solidarität mit Palästina dürfen iranische Athleten gemäss Verband nicht gegen israelische Athleten oder Mannschaften antreten. Die Anti-Israel-Politik macht also Gold-Favorit Karimi einen dicken Strich durch die Rechnung. Brutal!
«Ich hatte so hart trainiert und so fest an den WM-Titel geglaubt. Dann aber kamen die Anweisungen und es war wie ein Eimer kaltes Wasser auf all meine Träume», sagt Karimi der Nachrichtenagentur ISNA. Es ist im Übrigen bereits das zweite Mal, dass der 23-Jährige auf einen möglichen WM-Titel verzichten muss.
Karimi verlangt schadenersatz vom Verband
Doch nun hat Karimi die Nase gestrichen voll! Konkret: Er fordert die vom iranischen Ringerverband in Aussicht gestellte WM-Prämie von 60 Goldmünzen. Umgerechnet: 18'700 Franken. Ob er damit Erfolg haben wird, ist fraglich.