Aufruhr an den Commonwealth Games! Ein srilankischer Ringer, eine Judoka und ein Teammanager wurden am Montag als vermisst gemeldet. Die beiden Vertreter des Judo-Teams konnten mittlerweile gefunden werden und haben bereits mit der Polizei gesprochen. Vom Ringer Pedige Shanith Chathuranga fehlt dagegen jede Spur.
Er müsse allerdings noch in Grossbritannien sein, da sowohl er, als auch die anderen zwei ihre Pässe bereits zuvor abgegeben haben, liess Gobinath Sivarajah, Sprecher des srilankischen Komitees, gegenüber dem «Telegraph» verlauten. Eine legale Ausreise sei daher nicht möglich.
Nation zieht alle Pässe ein
Damit sich solche Vorfälle jedoch nicht wiederholen, hat das olympische Komitee Sri Lankas gemäss «Reuters» verkündet, nun die Pässe aller Athletinnen und Athleten einzusammeln. Demnach sind die Sportlerinnen und Sportler dazu angewiesen worden, den Verantwortlichen ihrer Sportart alle Dokumente zu überreichen, die für Reisen nötig sind.
Die genauen Gründe über die Flucht aus dem Athleten-Dorf sind nicht bekannt. «Es ist schwer, konkrete Schlussfolgerungen zu ziehen», sagte Sivarajah, da alle gültige Visa besitzen. Diese seien für sechs Monate gültig, Probleme mit dem Aufenthalt in Grossbritannien sollte es daher nicht geben.
Es wird vermutet, dass sie sich aufgrund der heftigsten wirtschaftlichen Krise in ihrem Heimatland der letzten Jahrzehnte absetzen wollten. Sri Lanka ist hoch verschuldet, weshalb es an Medikamenten, Lebensmittel und Treibstoff mangelt. Vermehrt versuchen Einwohner des asiatischen Inselstaates Arbeit im Ausland zu finden, um ihre Familien weiterhin über Wasser zu halten.
Die Commonwealth Games sind eine Art Olympische Spiele für ehemalige britische Kolonien und deren Zugehörigkeiten. So nehmen Länder wie Australien, Indien, Gabun, Jamaika oder Sri Lanka teil. (che)
