Der Mann kam und hat alle überrascht. Als Volkan Oezdemir (27) aus Fribourg im Februar in Houston sein Debüt bei den Käfig-Kämpfern der UFC gibt, hat ihn niemand auf der Rechnung. Auch Routinier Ovince Saint Preux (34) nicht, sein Gegner, den er nach Punkten schlägt.
«Ich wusste ja, wie hart ich gearbeitet habe in den letzten Jahren und was ich draufhabe», sagt Oezdemir zu BLICK. «Aber klar, für die UFC-Fans, die mich noch nicht kannten, war es eine Riesen-Überraschung. Für mich war es einfach der Lohn für die harte Arbeit.»
Vor 18 Monaten ist der Schweizer in die USA ausgewandert. In Boca Raton schuftet er für seinen Traum von der Ultimate Fighting Championship (UFC), der grössten Division der Mixed Martial Arts (MMA). Von den nahen Traum-Stränden im US-Bundesstaat Florida bekommt er nicht viel mit. «Schlafen, essen, trainieren, schlafen», beschreibt er seinen Tagesablauf.
Im Winter packt er seine Chance, als er kurzfristig in der UFC einspringen darf. Über vier Kämpfe läuft sein Vertrag. Nach seinem Überraschungs-Sieg beim Debüt muss er sich nun am Sonntag in Stockholm gegen den Letten Misha Cirkunov (30) beweisen. «Ich habe jetzt sicher mehr Druck. Man weiss nun, was man von mir erwarten kann. Aber ich habe nicht mehr zu verlieren als vorher. Ich will einfach beweisen, dass ich zurecht hier stehe.»
Die Nummer 5 der UFC-Weltrangliste ist der 93-Kilo-Mann in der Halbschwergewichts-Kategorie bereits. Mit einem Sieg würde die Tür zu etwas ganz grossem aufgestossen. «Ein Titelkampf», sagt Oezdemir, sei dann schon in Reichweite. «Zwei, drei Kämpfe brauche ich dann noch, bis ich um den Gürtel antreten darf.»