Der Aargauer Andy Hug ist der grösste Kampfsportler der Schweizer Sportgeschichte. Er hat es als Karateka, als Kickboxer und später als Champion im K-1 vor allem auch in Japan zum Volkshelden geschafft. Auch seine WM-Kämpfe im Zürcher Hallenstadion sind unvergessen.
Und Andy Hug hatte immer auch einen grossen Traum. Er wollte nach seiner Aktivkarriere als Actionheld in Hollywood Karriere machen. Kontakte und Angebote gab es. Aber dazu gekommen ist es nicht mehr. Weil Andy Hug im Jahr 2000 im Alter von 35 Jahren viel zu früh verstorben ist. Er hat seinen Kampf des Lebens gegen die Leukämie verloren.
Jetzt lebt sein Sohn Seya den Traum seines Vaters. Seya war fünf Jahre alt, als er seinen Vater verloren hat. Im Alter von 18 Jahren ist er nach Kalifornien gezogen, hat dort Film und Wirtschaft studiert und hat sich danach an der Lee Strasberg-Schauspielschule in Hollywood weitergebildet.
«Mein Vater brachte mich zum Kampfsport»
Und hat jetzt hat Seya seine erste Hauptrolle im Streifen «Shiner», der bald bei den grossen Streamingdiensten wie Netflix zu sehen sein wird. Dabei spielt er einen MMA-Kämpfer (Mix-Martial-Arts), der von New York nach Kalifornien kommt und sich dort durchschlagen muss. «Durch meinen Vater kam ich früh mit dem Kampfsport in Kontakt und habe auch verschiedene Kampfsportarten ausgeübt», erzählt der mittlerweile 24-jährige Seya. Während zwei Jahren stand er nun an insgesamt 31 Drehtagen für «Shiner» vor der Kamera.
Als sich Seya entschloss, sein Glück in Hollywood zu suchen, wusste er nicht, dass sein berühmter Vater einst ähnliche Pläne hatte. «Als ich das meiner Mutter Ilona erzählt habe war das ein sehr emotionaler Moment», sagt er. Und dass der erste Film gleich im Kampfsport-Millieu spielt, das berührt seine Mutter auch in diesen Tagen. «Ja, es ist schon sehr speziell. Und ich bin unglaublich stolz auf ihn», sagt Ilona Hug.
«Ich glaube an mein Talent»
Der Actionfilm «Shiner» ist es noch nicht das ganz grosse Projekt und mit relativ bescheidenem Budget gedreht worden. «Aber es ist der perfekte Anfang für mich. Und die nächsten Rollen sind aufgegleist.» Allerdings weiss auch Seya, dass in Hollywood keiner auf ihn gewartet hat. «Aber ich glaube an mich und ich glaube an mein Talent», sagt der junge Mann, der seit zweieinhalb Jahren mit einer amerikanischen Innenarchitektin verheiratet ist. Er will sich im Sinne des Wortes in Hollywood durchboxen und nach oben kämpfen. Ganz de Bappe.
Und eines ist für ihn klar: «Ich bin überzeugt, dass mir mein Vater von oben zuschauen kann. Und sich mit mir freut, dass ich den Traum leben kann, den auch er immer gehabt hat.»