Karate-Ass unterbricht RS für WM
Elena Quirici ist unsere schärfste Armee-Waffe

Mit dieser Frau sollte man sich nicht anlegen! Elena Quirici (24) hat alles, um bei der WM in Madrid Gold zu holen.
Publiziert: 07.11.2018 um 16:44 Uhr
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Aktualisiert: 25.06.2020 um 20:35 Uhr
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Elena Quirici erreicht an der WM in Madrid nur den 9. Rang.
Foto: SVEN THOMANN

Achtung! Diesen Ausruf hörte Elena Quirici in den letzten fünf Wochen öfters. Unsere beste Karate-Kämpferin musste in Magglingen BE strammstehen, sie machte die Grundausbildung in der Spitzensport-RS. Bei der WM in Madrid wollte sie den Spiess umdrehen – ihre Gegnerinnen hätten sich in Acht nehmen sollen.

Der Konjunktiv verrät allerdings: Daraus wird nichts! Obwohl in ihrer Kategorie (Elite bis 68 Kilo) als Weltnummer 1 gestartet, scheitert Quirici schon am ersten Wettkampftag. Zuerst gibts zwei Siege, dann eine Niederlage. In der Trost­runde setzt es dann eine 0:1-Pleite ab. Aus der Traum von ­einer WM-Medaille! Am Ende ist es Rang 9 – viel zu wenig für die Doppel-Europameisterin. «Die Enttäuschung ist riesig. Ich hatte mir hier so viel vorgenommen», sagt die 24-Jährige deprimiert.

Tokio 2020 ist ihr grosser Traum

So tief der Stachel des Frusts nun auch sitzen mag: Quirici ist nicht nur auf der Tatami – so wird die rechteckige Matte beim Karate genannt – eine grosse Kämpferin. Sondern auch daneben. Ihr grosses Ziel bleibt Olympia 2020 – in Tokio will sie das ­holen, was sie bei der WM verpasste: Edelmetall. «Ich lasse mich nach dieser Enttäuschung nicht von meinem Weg abbringen.»

Nun stellt sich aber erst einmal die Frage: Fehlte ihr wegen der RS die Zeit, um sich optimal auf die WM vorzubereiten? Quirici verneint: «Es waren strenge Wochen, keine Frage. Aber ich habe auch viele neue Erfahrungen gesammelt und gross­artige Sportler kennengelernt. Das war sehr inspirierend.»

«Wir unterstützen uns gegenseitig»

Immerhin: Ab sofort muss Quirici nicht mehr um 5 Uhr in der Früh aufstehen. Und sie hat mehr Zeit für ihren Freund, den Spanier Raul Cuerva Mora. Der Vize-Europameister im Team ist ebenfalls in Madrid. Er wohnt sogar in der spanischen Hauptstadt. «Wir unterstützen uns gegenseitig. Das ist wunderbar.»

Im Dezember beginnen für Quirici die restlichen 13 Wochen ihrer Armee-Ausbildung. Dann wird sie ihren grünen Tarnanzug wieder aus dem Kleiderschrank nehmen. «Darauf freue ich mich jetzt schon», sagt sie.

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