Vor acht Jahren war er ganz oben. Ronald Dlamini wurde als erster Schwarzer südafrikanischer MMA-Meister im Weltergewicht. Sechs seiner neun Profi-Kämpfe im Käfig gewann er.
Eine vielversprechende Zukunft lag vor dem Mann mit dem Kampfnamen «Black Mamba». Bis sich 2012 alles änderte. «Ich hatte plötzlich unglaubliche Kopfschmerzen, mir wurde extrem übel», sagt Dlamini dem «Guardian». Er wird notfallmässig ins Spital gebracht – Hirnhautentzündung!
Zehn Tage lang lag er im Koma. «Als ich aufgewacht bin, habe ich realisiert, dass ich komplett blind bin.»
Doch Trübsal blasen ist nicht Dlaminis Ding. Mittlerweile ist er 41-Jährig und steht wieder im Ring, wo er eine Selbstverteidigungstechnik für Sehbehinderte entwickelt hat. «Als ich andere Blinde kennengelernt habe, haben sie mir erzählt, dass viele von ihnen Opfer von Diebstählen oder Vergewaltigungen werden, weil sie sich nicht wehren können.»
Dlamini hilft nun anderen Blinden, sich zu wehren. Gar nicht so einfach, wenn man nichts sieht. «Ich höre auf den Atem meines Gegners. So finde ich ihn», sagt er, der immer noch topfit ist. «Und sobald ich einen Treffer lande, weiss ich auch, wo der Rest seines Körpers sich befindet. Ich habe gelernt, wie sich die Gegner zu bewegen pflegen. Wenn ich ihn auf den Boden bekomme, habe ich ihn.»
Die Leidenschaft des 41-Jährigen beeindruckt. «Unglaublich, wie er uns motiviert», sagt Dlaminis Coach Rhyne Hassan. «Er ist immer noch derselbe, wie damals, als er noch sehen konnte. Die einzige Veränderung ist, dass er nun dieser Motivations-Künstler für uns alle geworden ist.» (eg)