Der Hashtag #MeToo bringt seit Ende 2017 unzählige Vorwürfe sexueller Belästigung ans Tageslicht – auch in der Sportwelt. Athletinnen wie Kunstturnerin Simone Biles erschüttern mit Schock-Statements in den letzten Jahren die Welt. Jetzt kursiert der neue Hashtag #SpeakingOut. Die Vorwürfe, die zum Vorschein kommen, gleichen denen der #MeToo-Bewegung. Sie betreffen die Wrestling-Szene – und haben es in sich.
Den Stein ins Rollen bringt am vergangenen Mittwoch eine Ex-Freundin von US-Wrestler Max Barsky (29), im Ring als David Starr bekannt. Sie erhebt auf Twitter einen grausamen Vorwurf: «Du vergewaltigst Frauen und treibst sie anschliessend in den Wahnsinn.» Barsky wehrt sich: «Ich habe nicht getan, was sie mir unterstellt. Ich bin kein sexuelles Raubtier. Aber ich war ein furchtbarer Beziehungspartner.»
Trotz der Rückweisung von Barsky kriegt der #SpeakingOut-Hashtag in wenigen Stunden und Tagen immer mehr Gewicht, er dient für viele weitere angebliche Opfer von Missbräuchen als Sprachrohr. Vor allem Protagonisten der britischen Wrestling-Szene scheinen von den Vorwürfen betroffen zu sein.
Die Lawine von Missbrauchs-Vorwürfen rollt über die Wrestling-Welt. Sie zieht bereits erste Konsequenzen mit sich. Starr verliert drei Titel, die er auf der Insel geholt hat. Jack Gallagher von der bekanntesten Wrestling-Liga, der WWE, ist gefeuert. Das mutmassliche Opfer beschuldigte den Briten der sexuellen Belästigung auf einer Party. Auch die Liga AEW ist betroffen, sie beurteilt momentan die Vorwürfe um den Briten Jimmy Havoc (36).
Ebenfalls mit Vorwürfen der sexuellen Belästigung belastet sind die beiden WWE-Wrestler Jordan Devlin (30) und Matt Riddle (34). Sowohl Devlin als auch Riddle weisen sie jedoch vehement zurück, veröffentlichen die Gegenreaktionen ebenfalls auf Twitter.
Die #MeToo-Bewegung brachte in den letzten Jahren viele unschöne Missbrauchs-Vorwürfe ans Tageslicht. Ebenfalls ein grosses Ausmass nimmt wohl diese neue #SpeakingOut-Welle an. Gemäss der «Bild» haben sich seit Mittwoch bereits über 50 Frauen mit ihren Missbrauchs-Erlebnissen auf Twitter gemeldet. (str)