Wird in meiner Bucket-Liste nie berücksichtigt: Herausfinden, wie arg ich von einem Käfigkämpfer vermöbelt werde. Der Käfigkampf, insbesondere die amerikanische Profiserie «Ultimate Fighting Championship», ist eine dystopische Operette in Anlehnung an die Zeit des Faustrechts. Zwei Halbaffen werden in einen Käfig gesperrt, aus dem es kein Entrinnen gibt, weil in unmittelbarer Nähe des Käfigs alles noch viel schlimmer ist: Da sitzen oder stehen die Halbaffen gleich reihenweise und reiben sich blutrünstig die Hände.
Im Käfig selbst ist offenbar alles erlaubt ausser Augenhobeln oder in den Schritt treten, damit der ansonsten kreuzbrave Voyeur zu Hause vor der Glotze vor Erregung so richtig ins Schwitzen kommt.
Einer der Urinstinkte des aufrecht gehenden Menschen – sich bei Gefahr aus dem Staub machen – ist bei dieser pervertierten Form des Kirmesboxens ausgeschlossen, der Flüchtende würde vom aufgeheizten Mob sofort in Stücke gerissen.
Dieses Schicksal bleibt den Kämpfern aber nicht in jedem Fall erspart, beim letzten Event geht es nach dem eigentlichen Höhepunkt des Abends erst recht zur Sache. Der Sieger fühlt sich durch die Sippe des Verlierers provoziert und setzt seine Mission nach einem flinken Sprung über den Zaun auf der Tribüne fort. Zur Begeisterung der dort anwesenden Primaten, die nun reflexartig in den Selbstverteidigungsmodus wechseln und den verbalen Tiefschlägen mit Uppercuts und Kicks Nachdruck verleihen.
Im weiteren Verlauf eskaliert das Ganze zur Massenschlägerei, der Besiegte wird von der Entourage des Siegers selbst innerhalb des Zwingers in die Mangel genommen, ein erbärmliches Schauspiel.
Jeder vernünftig sozialisierte Mensch würde es vorziehen, sich auf einem brennenden Schiff mitten auf hoher See wiederzufinden als auch nur in der näheren Umgebung einer solchen Freakshow.