Oweia, Tom Brady (42)! Die New England Patriots stehen unter dem Verdacht, ihren kommenden Gegner, die Cincinnati Bengals, ausspioniert zu haben. Das erinnert an den legendären «Spygate»-Skandal , den die NFL im Jahr 2007 erschüttert hatte.
Die American-Football-Equipe aus New England, die Patriots, haben am vergangenen Wochenende ein Kamerateam zum Spiel zwischen den Cleveland Browns und den Cincinnati Bengals geschickt. Die Patriots-Mitarbeiter sollen aus der Pressebox während des ersten Viertels die Seitenlinie der Bengals gefilmt haben. Die Kameras sollen dabei ständig die Trainer und Assistenten des schlechtesten Teams der aktuellen Saison im Visier gehabt haben, so amerikanische Medien.
Das ist laut NFL-Regeln strikt verboten! Die Liga will verhindern, dass gegnerische Teams Rückschlüsse auf die Taktik der Kontrahenten ziehen können. Gerade im Football sind Anweisungen der Trainer besonders wichtig, flüstert doch vor beinahe jedem neuen Spielzug der jeweilige Coach seinem Hauptspieler – in der Offensive ist das der Quarterback – die Taktik ins Ohr.
Die Cincinnati Bengals sind der kommende Gegner der Patriots. New England empfängt Cincinnati diesen Sonntag zum drittletzten Spiel der regulären Spielzeit.
Erfolgreichstes Football-Team des vergangenen Jahrzehnts
In den US-Medien ist der Spionage-Skandal neben dem drohenden Impeachment von US-Präsident Donald Trump (73) das dominierende Thema der Woche. Die Affäre gewinnt auch durch die unrühmliche Vergangenheit der Patriots an Brisanz. Denn bereits 2007 leistete sich das erfolgreichste Football-Team des vergangenen Jahrzehnts einen ähnlichen Skandal, der in den Geschichtsbüchern den Übernamen «Spygate» erhielt.
Damals wurden die Patriots überführt, ihre Gegner mittels Filmaufnahmen ausspioniert zu haben, um so die codierten Signale der Trainer an der Seitenlinie entschlüsseln zu können. Das kostete Patriots-Coach Bill Belichick (67) damals eine halbe Million, das Team 250'000 Dollar und einen Draftpick. Und alle ihren guten Ruf. Wiederholt sich nun die Geschichte?
So erklären sich die Patriots
Die Patriots sagen: Nein! Der Klub veröffentlichte ein Statement. Die Erklärung: Das Videoteam habe einen Scout von New England für die Clubinterne Doku-Serie «Do Your Job» begleitet. Die Filmemacher haben dabei «das Spielfeld unangemessen gefilmt», weil sie die Liga-Regeln nicht kennen würden.
NFL-Experten in den USA sind sich – wie üblich – uneins. Die einen verweisen auf die unrühmliche Vergangenheit des Clubs. Die anderen schieben vor, dass es die erfolgreichen Patriots doch nicht nötig hätten, ausgerechnet das Kellerkind der Liga auszuspionieren. Fakt ist: New England ist auf bestem Weg, die Playoffs zu erreichen und können nur noch theoretisch eingeholt werden.
Trotzdem: Die NFL ermittelt gegen das Team von Superstar Tom Brady. Es wird erwartet, dass die Liga noch diese Woche ein Statement abgibt.