Serena Williams lieferte noch einmal eine grosse Show und kämpfte um jeden Ball – doch es reichte nicht zu einem weiteren umjubelten Sieg: Die 40 Jahre alte 23-malige Grand-Slam-Siegerin hat bei ihrem wohl letzten grossen Turnier das Achtelfinale der US Open verpasst. Anschliessend dankte sie ihrer Familie und rechnet selber nicht mit einer Rückkehr auf die Tour.
«Es hat grossen Spass gemacht, es war eine unglaubliche Reise. Ich möchte einfach allen danken, die Jahrzehnte auf meiner Seite waren», sagte Williams, die «Freudentränen» verdrückte. Sie werde ihre Rücktrittsankündigung wohl nicht noch einmal überdenken, fügte sie an: «Aber man weiss nie.»
1998 zum ersten Mal an US Open
Williams unterlag der australischen Weltranglisten-46. Ajla Tomljanovic am Freitagabend (Ortszeit) im Arthur-Ashe-Stadion 5:7, 7:6 (7:4), 1:6. Es war bei ihrer 21. Teilnahme in New York die erst zweite Drittrundenniederlage. Die erste hatte sie bei ihrem Debüt 1998 gegen die Rumänin Irina Spirlea erlitten.
Bei einem Erfolg wäre die US-Amerikanerin die älteste Frau seit Einführung des Profitennis 1968 geworden, die in die Runde der letzten 16 bei einem Grand Slam einzieht. Stattdessen steht jetzt die Frage nach ihrem endgültigen Abschied im Raum.
Dass ihr 81. Majorturnier ihre grosse Laufbahn beschliessen könnte, hatte Williams angedeutet, aber bislang nicht definitiv bestätigt. Anfang August hatte die frühere Nummer eins der Welt, die im Doppel an der Seite ihrer Schwester Venus in der ersten Runde gescheitert war, im Magazin «Vogue» angekündigt, dass der Countdown für ihr Karriereende eingeläutet sei.
Serena überraschte ein letztes Mal
Williams überraschte mit ihren Siegen gegen Danka Kovinic und gegen die Weltranglistenzweite Anett Kontaveit, bevor gegen Tomljanovic das Aus kam. Sollte die Topspielerin nun tatsächlich den Schlussstrich ziehen, bleibt es ihr verwehrt, zu Margaret Court aufschliessen zu können, die mit 24 Titeln Rekord-Majorsiegerin ist.
Gegen Tomljanovic spielte die bisherige Hauptdarstellerin des Turniers lange einen starken ersten Satz, gab aber eine 5:3-Führung her. Im zweiten Satz führte sie bereits 4:0, musste dann aber doch in den Tiebreak, in dem sie starke Nerven bewies.
Im dritten Satz zog Tomljanovic schnell davon. Doch Williams kämpfte im Stile eines Champions und wehrte fünf Matchbälle ab, bevor Tomljanovic nach 3:05 Stunden die Endpunkt setzte. (AFP)