Die Nachricht im «SonntagsBlick» vom 23. September erschütterte geschichtsbewusste Sportfans. Das Schweizer Sportmuseum steht vor dem Aus. Weder das Bundesamt für Kultur noch der Kanton Basel-Stadt wollen es weiter subventionieren.
Ein bedauerlicher Entscheid, denn das Museum präsentiert etliche wunderbare Exponate, zum Beispiel die Pfeife des legendären Basler Schiris Gottfried «Gotti» Dienst (1919-1998).
«Damit hat Dienst im WM-Final 1966 den Engländern gegen die Deutschen im Londoner Wembley-Stadion das umstrittenste Tor der Fussballgeschichte anerkannt», sagte Museumsdirektor Hans-Dieter Gerber vor zwei Wochen. «An diesem Exponat kann man wunderbar erkennen, welche Kraft Sportereignisse haben und welche Diskussionen sie über Jahrzehnte hinweg auslösen können.»
Jetzt sind die Verbände gefordert
Swiss Olympic, offenbar ausserstande, selber finanziell auszuhelfen, hoffte seither auf private Gönner. Und nun scheint es tatsächlich jemanden zu geben, der dem Sportmuseum unter die Arme greifen will: Gigi Oeri, die milliardenschwere frühere Mäzenin des FC Basel.
«Ich kann ein Museum von einer solchen Substanz nicht zugrunde gehen lassen», erklärt sie bei SRF. Oeri hat sich viele Gedanken über die Zukunft des Museums gemacht. Sie kann sich vorstellen, die gesamte Sammlung zu übernehmen: «Ich habe ein konkretes Angebot gemacht.»
Allerdings: Einen Raum stellt sie nicht zur Verfügung. Den müssen die Sportverbände selber erst noch finden. Direktor Gerber hofft, dass alles gut geht. «Mein Herz blutet, wenn ich daran denke, diese tolle Sammlung in Zügelkartons verpacken zu müssen. Das ist für mich das schlimmste Szenario.»