«Hoffentlich werden die Leute dann auch kommen»
So reagiert die Sport-Schweiz auf die Lockerungen

Ab dem 11. Mai kann wieder trainiert werden. Der Entscheid des Bundesrats vom Mittwoch zu den Lockerungen im Sport gibt eine Perspektive.
Publiziert: 30.04.2020 um 10:58 Uhr
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René Stammbach, Präsident von Swiss Tennis: «Wir sind sehr erfreut, dass alle Versprechen vom Bundesrat eingehalten wurden.»
Foto: keystone-sda.ch

Tennis

Swiss Tennis, Präsident René Stammbach: «Wir sind sehr erfreut, dass alle Versprechen vom Bundesrat eingehalten wurden und am 11. Mai wieder Tennis gespielt werden darf. Noch viel erfreulicher ist der Bundesrats-Entscheid aber für den Spitzensport. Er kam unerwartet früh und gut: Alle unsere Kader – es sind knapp dreissig – dürfen wieder voll trainieren. Das ist Gold wert! Trotz aller Euphorie werden wir uns streng an alle Schutz-Richtlinien halten.»

Eishockey

Marc Lüthi, CEO SC Bern: «Wir haben nun eine Perspektive. Das ist positiv. Am 11. Mai dürfen wir die Restaurants wieder öffnen. Ich hoffe einfach, dass die Leute dann auch kommen werden. Sonst wäre es kontraproduktiv. Im Moment verlieren wir mit unseren 17 Betrieben zwischen 400'000 und 500'000 Franken pro Monat. Das Veranstaltungsverbot bis Ende August tangiert uns nicht. Wenn es dank Contact Tracing gelingt, die Ansteckungskette zu durchbrechen, bin ich guten Mutes, dass wir am 18. September vor Zuschauern in die neue Saison starten können. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass sich die Leute weiterhin an Social Distancing und die Hygiene-Vorschriften halten. Geisterspiele können wir uns nicht leisten und wären nur mit der Unterstützung des Bundes möglich. Wahrscheinlich werden wir nun die Rechnungen für die Saisonkarten verschicken und den Fans ankündigen, dass sie im Falle von Geisterspielen einen Betrag zurückerhalten werden. Was das Sommertraining betrifft, ist noch einiges offen. Wir warten die Verordnungen ab, sind aber froh, dass immerhin in Kleingruppen trainiert werden kann. Auch wenn das kein vollwertiges Mannschaftstraining ersetzt.»

Swiss Olympic

Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic: «Der Bundesrat zeigt mit dem Entscheid, welch grosse Bedeutung er dem Sport für die physische aber auch die mentale Gesundheit der Menschen in unserem Land und auch für die Wirtschaft beimisst. Für die Sportlerinnen und Sportler in unserem Land ergibt sich dadurch eine höchst erfreuliche Aussicht. Als Dachverband des Schweizer Sports wird Swiss Olympic seine Verantwortung wahrnehmen und zusammen mit den Mitgliedsverbänden für eine achtsame und schrittweise Rückkehr zur Normalität für den organisierten Sport sorgen. Ligen, Verbände, Veranstalter von grossen Events haben nun eine gewisse Planungssicherheit. Gleichzeitig sind Veranstaltungen ohne Publikum bis Ende August auch eine riesige Herausforderung. Die Zuschauerinnen und Zuschauer sind ein Lebensnerv des Sports - aus emotionaler und auch finanzieller Sicht. Ohne Beiträge des Publikums ist die Liquidität bei vielen Vereinen in Frage gestellt. Wir werden uns daher zusammen mit den Direktbetroffenen dafür einsetzen, dass ihre besondere Situation gebührend berücksichtigt wird.»

Schwingen

Das Verbot von Grossanlässen bis Ende August ist der Todesstoss für die Schwingsaison 2020. Oder doch nicht? Der 125-Jahr-Jubiläumsanlass des ESV kann am 30. August nicht stattfinden – könnte aber in den Herbst verschoben werden. Das findet Pirmin Reichmuth nicht gut: Der Zuger Eidgenosse übt scharfe Kritik.

Handball

Dass Profi-Ligen ab 8. Juni wieder Geisterspiele austragen dürfen, ändert nichts am Abbruch der Handball-NLA. Der Leistungssport bleibt in der Sommerpause. Aber die Lockerung für den Breitensport bedeutet die mögliche Rückkehr von Hobby-Handballern in die Hallen. Zumindest in Fünfergruppen und ohne den sonst selbstverständlichen Körperkontakt – die Trainings-Wiederaufnahme ist fürs Sozialleben in den Vereinen aber dennoch erstrebenswert. Der Verband hat für den Breitensport ein Schutzkonzept erarbeitet, das nun noch abgesegnet werden muss.


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