Seit dem 23. Juni sind ein Jugend-Fussballteam und sein Trainer in einer Höhle im thailändischen Tham Luang-Khun Nam Nang Non eingeschlossen, in Dunkelheit und Kälte, 800 Meter unter der Erdoberfläche. Wassermassen hatten den Rückweg nach einer Sturzflug unzugänglich gemacht.
Nachdem die Behörden Anfang Woche noch optimistisch waren, die Eingeschlossenen zu retten, sieht eine thailändische Spezialeinheit jetzt nur noch wenig Zeit. Verzweifelt versuchen sie mit Tauchgängen Sauerstoff in die Höhle zu befördern. Ein gefährliches Unterfangen: Erst in der Nacht auf Freitag musste ein Ex-Soldat der thailändischen Militäreinheit Navy Seal sein Leben lassen. Ihm war auf dem Rückweg der Sauerstoff ausgegangen.
Die ganze Welt hält den Atem an, bangt um die Kinder und den 25-jährigen Coach. Auch Liverpool-Trainer Jürgen Klopp.
Der Deutsche richtet sich via CNN mit einer Videobotschaft an die Eingeschlossenen. «Wir wünschen euch vom tiefsten Grund unseres Herzens alles Gute. Bleibt stark und seid sicher, dass wir bei euch sind. Wir verfolgen alle Nachrichten und hoffen jede Sekunde, dass ihr wieder Tageslicht sehen werdet. Wir sind alle sehr optimistisch, dass es passieren wird – hoffentlich in Minuten, Stunden oder den nächsten Tagen. Bleibt stark, wir sind mit euch», sagt Klopp. Zum Schluss zitiert er das Vereinsmotto: «You’ll never walk alone».
Auch andere Fussball-Exponenten sind schockiert. «Es sind schreckliche Nachrichten, und die Welt des Fussballs hofft, dass jemand einen Weg finden kann, diese Kinder von dort wegzubringen», sagt der mehrfache brasilianische Weltfussballer Ronaldo.
Auch der englische Innenverteidiger John Stones hat vor dem kapitalen WM-Viertelfinal gegen Schweden nicht nur Fussball im Kopf: «Es ist so traurig zu sehen, wo sie sind, und wir hoffen, dass sie gesund und munter rauskommen.»
Sollten sie rauskommen, wartet der WM-Final. Fifa-Präsident Gianni Infantino hat die Eingeschlossenen zum Final nach Moskau eingeladen, «wenn es die Umstände erlauben.» (klu)