Die Geschichte aus Tokio wiederholt sich in Paris: Wieder steht Mujinga Kambundji im Final über 100 Meter, wieder wird sie Sechste – wieder in 10,99. Sieben Hundertstel fehlen ihr zur Bronzemedaille.
Der Start gelingt ihr nahezu perfekt. Die Bernerin kommt optimal aus den Blöcken und kann sich gleich einen kleinen Vorsprung aufbauen. Dieser schwindet jedoch kontinuierlich, bis sie kurz vor dem Ziel noch auf Platz 6 durchgereicht wird.
Trotzdem ist Kambundji überglücklich, wie sie im SRF-Interview mehrfach betont und ihr auch anzusehen ist: «Ich habe eine riesige Freude, wieder einen olympischen Final zu erleben. Ich bin extrem stolz.» Insbesondere nach einem schwierigen Saisonstart rechtzeitig für den Jahreshöhepunkt bereit zu sein, freue sie sehr. «Das Diplom kommt nahe an die Medaille ran. Es ist für mich nicht selbstverständlich.»
«Ich bin näher dran als in Tokio»
Am Start hat sie nicht viel auszusetzen – und auch die Trainer werden dies wohl so beurteilen, wie Kambundji sagt: «Ich hatte wieder einmal einen guten Start, die Trainer werden da auch nichts sagen.» Zur Olympiasiegerin Julien Alfred aus St. Lucia – es ist die erste Goldmedaille für den Karibik-Staat – fehlen Kambundji 27 Hundertstel. 2021 in Japan waren es auf Elaine Thompson-Herah noch 38. Die 32-Jährige bilanziert: «Ich bin näher dran als noch vor drei Jahren.»
Silber und Bronze gehen heuer an die USA. Sha'Carri Richardson, die Weltmeisterin über 100 Meter, wird Zweite (10,82) und hält ihre Landsfrau Melissa Jefferson um fünf Hundertstel in Schach.