Der Holländer mobilisiert nach Zeltweg (18 000) auch in Hockenheim mit 14 000 angereisten Fans auf einer Tribüne mitten im Motodrom die Massen. Vor zwei Jahren landete der Holländer hier hinter Sieger Lewis Hamilton (Mercedes) und Bullen-Teamkollege Daniel Ricciardo auf dem dritten Platz.
Der Australier, der weiter bei Red Bull bleibt (obwohl er wegen des Wechsels auf Honda-Motoren nur für ein Jahr unterschreiben will), hatte im ersten Training die Bestzeit (1:13,525) herausgefahren.
Ricciardo: Letzter Startplatz
Am Nachmittag nahm es Ricciardo gemütlicher, da er am Sonntag sowieso vom letzten Startplatz losfahren muss. Denn in der Nacht auf Samstag wird sein ganzer Antriebsstrang gewechselt. Klar, dass man die Strafe in Hockenheim einzieht und nicht nächste Woche auf dem engen Kurs von Budapest!
Ferrari-Motoren hinter der Spitze
Mercedes, Red Bull oder Ferrari: Das ist natürlich auch beim 11. Grand Prix 2018 am Sonntag ab 15.10 Uhr die relativ einfache Frage nach dem Sieger.
Doch hinter den Top Sechs lauerten in beiden Trainings auf der 4,547 km langen Strcke gleich drei Autos mit Ferrari-Power: Romain Grosjean, Kevin Magnussen (beide Haas) und Charles Leclerc (Sauber). Da kommt doch schon mal wieder die Vorfreude in Hinwil auf.
Willkommen, Peter Sauber
Und BLICK verrät: Für Samstag hat sich der frühere Teambesitzer Peter Sauber (wird am 13. Oktober 75) zu einem seltenen Besuch als Boxengast angekündigt! 50 Jahre nachdem er hier in Hockenheim noch mit einem VW Käfer Autorennen gefahren ist (mehr in der Print-Ausgabe am Samstag).
Wenn die halbe Haube wegfliegt …
Für den ersten Schreckmoment nach zehn Minuten am Morgen sorgte im Motodrom der Italiener Antonio Giovinazzi (24), der bei voller Fahrt die linke Motorabdeckung im Alfa-Sauber verlor. Sie flog mehrere Meter hoch durch die Luft. Giovinazzi war auf seiner ersten schnellen Runde. Teammanager Beat Zehnder zu BLICK: «Kann passieren, sollte aber nicht …»
Ferrari entscheidet alles
Giovinazzi ersetzt ja, so war es seit Saisonbeginn abgemacht, in Hockenheim und später noch in fünf weiteren Rennen einen Stammpiloten (hier Ericsson) für 90 Minuten. Alles im Hinblick auf 2019, wenn Ferrari seinen Testpiloten bei Alfa Sauber im GP-Zirkus parken will. Aber was plant Ober-Guru Sergio Marchionne wirklich? Der Ferrari-Chef wurde allerdings seit drei Wochen nicht mehr gesehen.
Sauber noch schneller
Doch etwas ist jetzt schon klar: Giovinazzi hat nie die Klasse eines Leclerc! Mit dem neuen Kühlpaket ist der C37 jetzt noch schneller, da die Verkleidung noch schmaler geschnitten werden kann. Vorteil: Eine besser Anströmung des Hecks.
Nun, am Morgen war Leclerc über eine Sekunde schneller als Giovinazzi. Am Nachmittag liess der Monegasse dem Schweden Marcus Ericsson ebenfalls keine Chance – 0,4 Sekunden Vorsprung.
Vasseur: «Habe alle Telefonnummern»
Die immer heisser werdenden Zukunftsdiskussionen der Fans über das grosse Talent Charles Leclerc (20) gehen munter weiter: Alfa Sauber, Ferrari oder vielleicht sogar Haas-Ferrari? Die heikle Entscheidung aus Maranello soll bis Monza im September fallen.
Sauber-Chef Fréderic Vasseur (50) lässt sich vom Wirbel nicht verrückt werden lassen und lacht: «Macht euch mal keine Sorgen! Ich habe von allen Piloten die Telefonnummer. Es sitzen also auch 2019 zwei Fahrer in unseren Autos!»
500'000 Euro für 27 Runden
Bei Force India-Mercedes wurde Esteban Ocon in den ersten 90 durch den Kanadier Nicholas Latifi ersetzt. Der Sohn eines Milliardärs aus Toronto (Lebensmittelkette) musste für sein kurzlebiges Spielzeug (das 27 Runden unterwegs war) rund eine halbe Million Euro hinlegen. Der Formel-2-Pilot (ein Podestplatz in Bak) landete auf dem 17. Platz. Chancen auf die Formel 1: Null.
Bottas darf 2019 bleiben
Bei Mercedes ist jetzt alles auch offiziell: Nur einen Tag nach Lewis Hamilton (33) hat man auch Valterri Bottas (bald 29) für 2019 bestätigt. Der Finne bekam allerdings nur einen Vertrag über ein Jahr. Mit einer Option, die aber nur das Team ziehen kann. Bottas bleibt also ein Notnagel, bis der Knaller kommt. In Sicht ist allerdings keiner.
Wer wollte Hamilton?
Hamilton nach seinem neuen Supervertrag über 50 Millionen Franken (BLICK berichtete): «Für mich gab es immer nur Mercedes. Ich musste nicht nach Alternativen suchen. Doch bei mir hat sich ein Team gemeldet und grosses Interesse gezeigt. Welches? Das überlasse ich den Medien!» Und wir überlassen gerne die Spekulationen den Formel-1-Freaks.