Auf einen Blick
- Lea Schüpbach gehört zu unseren wichtigsten Spielerinnen an der Handball-EM im November in Basel
- Ein Jahr vor der EM riss sie sich das Kreuzband
- Nun ist die Bundesliga-Torhüterin auf dem Weg zurück
Lea Schüpbach (27) ist für die Schweizer Handball-Nati unverzichtbar. «Sie muss einen absoluten Supertag erwischen, damit wir gegen einen grossen Gegner eine Chance auf eine Sensation haben», sagte der langjährige Nati-Trainer Martin Albertsen (46) jeweils über seine Torhüterin. An dieser Realität hat sich unter dem neuen Coach Knut Ove Joa (47) nichts geändert. Die Legionärin des Bundesligisten TuS Metzingen ist die einzige Schweizer Torhüterin, die im Ausland spielt.
Entsprechend hart wurde die Nati von der Hiobsbotschaft im letzten November getroffen: Kreuzbandriss – die Heim-EM ein Jahr später geriet plötzlich in Gefahr. «Natürlich ging nach der Diagnose sofort das Rechnen los, ob ich zur EM wieder fit werde», erinnert sich Schüpbach. Wie stark ihr Knie beschädigt war, merkte sie zuerst gar nicht richtig. «Ich habe im Training bei einem Sprung einen leichten Schmerz verspürt, dachte aber nicht an einen Kreuzbandriss.»
Diesen Befund bekam sie erst eine Woche später. Bei der Entscheidung für eine Operation spielte die EM 2024 eine Schlüsselrolle, sagt Schüpbach. «Hätte ich nicht operiert und es wäre später etwas am Knie passiert, hätte ich die EM definitiv vergessen.» Schüpbach entschied sich für einen Eingriff und absolvierte auf dem Gelände des VfB Stuttgart ihre Reha-Einheiten. Besonders hart seien die Heimspiele ihres Klubs TuS Metzingen gewesen. «Es tat schon weh, meinen Teamkolleginnen von der Tribüne aus zuzuschauen», erzählt sie.
Genesung dauert länger als erwartet
Seit der Vorbereitung auf die neue Saison ist die Winterthurerin wieder voll ins Team integriert. Eine klare Nummer 1 gibts bei den Tussies, wie sich der Klub selbst nennt, nicht. Aktuell spielt es Schüpbach noch in die Karten, dass sie meistens von der Bank kommt. «So habe ich weniger Druck und kann mich etwas herantasten.» Denn: Ab und zu spürt sie noch die Nachwehen der Verletzung in Form eines Ziehens im Knie. «Man unterschätzt etwas, wie lange der Genesungsprozess dauern kann.»
Im Kopf ist unsere EM-Hoffnung bereit für das Heimturnier. «Die EM ist schon omnipräsent. Von nun an gehts ganz schnell.» Tatsächlich steht diese Woche bereits der zweitletzte Lehrgang auf dem Programm, bevor es am 29. November in Basel ernst gilt. Für Schüpbach ist es eine spezielle Nati-Woche, da die Schweiz am Donnerstag auf ihren eigenen Klub trifft. «Weil unsere andere Torhüterin mit dem deutschen Nationalteam unterwegs ist, werde ich zu Beginn wohl bei Metzingen im Tor stehen», freut sich Schüpbach auf das ungewöhnliche Testspiel.