Vor dem Playoff-Start am Mittwoch wittern die Verfolger von Serienmeister Kadetten Schaffhausen Morgenluft. «Wir brauchen noch neun Siege, dann sind wir Schweizer Meister», lässt sich Suhr-Trainer Misha Kaufmann in der «Aargauer Zeitung» zitieren. Und Kriens-Coach Goran Perkovac spricht in der «Luzerner Zeitung» von einem «Sieger-Gen», das er seinem Team eingeimpft habe.
Beide Aussagen mögen stimmen, und doch startet Quali-Sieger Pfadi Winterthur als erster Kadetten-Herausforderer in die Playoffs. Dabei kämpfte der Traditionsklub noch vor zwei Jahren, als kurzfristig ein Loch von 400'000 Franken gestopft werden musste, ums finanzielle Überleben.
Neue Dimension im Angriff
Die sportlichen Ambitionen blieben trotz leicht reduzierten Budgets auch nach der Rettung gross: Aus Kriens wurde mit Aleksandar Radovanovic einer der besseren Linkshänder der Liga verpflichtet, und Nationalspieler Roman Sidorowicz kehrte aus der Bundesliga zurück.
Im Januar kam noch der Serbe Rastko Stojkovic hinzu, der mit seiner Wasserverdrängung (110 Kilo schwer) und Erfahrung (39 Jahre alt) am Kreis den Unterschied ausmachen kann. «Er gibt uns im Angriff eine Dimension, die wir in dieser Art noch nicht hatten», erklärt Trainer Adrian Brüngger.
So hat Pfadi diese Saison eine Stammformation zusammen, die sich auch vor jener der Kadetten nicht verstecken muss, wie die Siege in zwei von drei Quali-Duellen gezeigt haben. «In der Favoritenrolle sehe ich uns trotzdem nicht. Für uns muss alles zusammenpassen, gerade auch bezüglich Verletzungen», sagt Brüngger, der mit Sidorowicz, Marvin Lier und Kevin Jud drei angeschlagene Leistungsträger im Verlauf der Playoffs zurückerwartet.
Erster Meistertitel seit 2004?
Dass Pfadi nach drei Finalniederlagen zwischen 2017 und 2019 reif für den ersten Meistertitel seit 2004 ist, würde der Coach aber so unterschreiben. Umso mehr, weil schon nächste Saison das Titel-Fenster in Winterthur wieder geschlossen sein könnte. Brüngger geht nach über 13 Jahren als Pfadi-Trainer von Bord, Deckungschef Michal Svajlen beendet seine Karriere und Topskorer Lier wechselt nach Schaffhausen. Alles Abgänge, die bisher noch nicht gleichwertig ersetzt worden sind. (cmü)
Pfadi Winterthur (1) – RTV Basel (8)
Kadetten Schaffhausen (2) – BSV Bern (7)
HC Kriens-Luzern (3) – Wacker Thun (6)
HSC Suhr Aarau (4) – TSV St. Otmar St. Gallen (5)
Pfadi Winterthur (1) – RTV Basel (8)
Kadetten Schaffhausen (2) – BSV Bern (7)
HC Kriens-Luzern (3) – Wacker Thun (6)
HSC Suhr Aarau (4) – TSV St. Otmar St. Gallen (5)