Er werde nur mit einem Sieg happy von der EM abreisen, sagte Nati-Trainer Martin Albertsen vor dem Turnier. Nun verlässt die Frauen-Nati Ljubljana nach drei Gruppenspielen nur mit einem Remis. Trainer Albertsen kann trotzdem stolz auf sein Team sein.
Denn erstens hätten die Schweizerinnen ohne die «Alles-oder-nichts»-Taktik in der Schlussphase des Kroatien-Spiels mehr als nur den einen Punkt geholt. Zweitens befanden sie sich in zwei von drei Partien mit Top-Teams auf Augenhöhe. Und dies bei ihrer EM-Premiere mit einem der jüngsten Kader aller Nationen.
Von den Leistungsträgerinnen befinden sich einzig Kerstin Kündig (29) und Chantal Wick (28) im besten Handball-Alter. Alle anderen wie die Schweizer Topskorerin Mia Emmenegger (17) haben ihren Zenit noch vor sich. Das macht Hoffnung für die Zukunft, insbesondere die Heim-EM 2024.
Die rosigen Aussichten im Schweizer Frauen-Handball sind auch ein Verdienst des Verbands. Nach Jahren in der internationalen Bedeutungslosigkeit wurden professionelle Strukturen geschaffen mit der Nachwuchs-Akademie in Cham als Herzstück. Es ist kein Zufall, dass es gleich drei Akademie-Spielerinnen ins EM-Kader der A-Nati geschafft haben.
Sie sollen in zwei Jahren dafür sorgen, dass ihr Trainer eine EM mehr als nur happy verlässt.