Wer hat mehr Kraft?
Gross und kräftig sind beide Teams. Dennoch sagt Nati-Trainer Michael Suter: «In der Breite haben die Kadetten mehr Brocken im Kader. Allerdings spielt Pfadi auch ein offensiveres Deckungssystem. Da sind Schnelligkeit und Beweglichkeit wichtiger.»
Wer hat mehr Stars?
Geht es nach der internationalen Erfahrung, dann haben die Kadetten mehr zu bieten. Der ehemalige PSG- und Veszprem-Star Gabor Csaszar ist noch immer der grösste Name im Schweizer Handball. Dazu kommen die beiden Serben Zarko Sesum und Bojan Beljanski, zwei langjährige Bundesliga-Profis. Ein ähnliches Palmarès kann bei Pfadi nur der argentinische Nati-Goalie Matias Schulz vorweisen.
Wer ist besser eingespielt?
Seit 2008 steht Adrian Brüngger bei Pfadi an der Seitenlinie. Bei Schaffhausen ist Petr Hrachovec erst seit dieser Saison wieder an Bord. Ein Vorteil für Pfadi? «Vielleicht», sagt Michael Suter. «Schaffhausen hat aber auch Formationen, die sehr gut funktionieren. Unter anderem eine mit sechs Schweizer Nationalspielern.»
Wer ist technisch besser?
Suter sieht eine Pattsituation: «Vor allem die Spieler auf Rückraum-Mitte stechen heraus. Sowohl Kevin Jud bei Pfadi als auch das Kadetten-Duo Csaszar/Schelker sind technisch sehr versiert. Zudem stehen mit den beiden Playoff-Topskorern Samuel Zehnder und Marvin Lier die beiden besten linken Flügel im Final.»
Wer ist heisser?
An Motivation sollte es keinem der beiden Finalisten mangeln. «Winterthur ist seit 15 Jahren nicht mehr Meister geworden. Sie brennen natürlich auf die Chance», sagt Michael Suter, der in seiner Aktivzeit sowohl das Pfadi- als auch das Kadetten-Leibchen trug. Andererseits ist für die Kadetten nach dem verlorenen Cupfinal gegen Thun der Meistertitel fast schon Pflicht.
Wer ist reicher?
Pfadi Winterthur hat für die erste Mannschaft ein Budget von einer guten Million Franken. Bei den Kadetten ist es mehr als das Doppelte. Während die Winterthurer im Frühling mit einer Spendenaktion den Verein vor dem finanziellen Aus retten mussten, ist eine ähnliche Situation bei den Schaffhausern dank Klub-Boss und Unternehmer Giorgio Behr undenkbar.
Wer ist böser?
In je sieben Playoff-Spielen kassierten die Kadetten 30, Pfadi gar nur 27 Zweiminuten-Strafen. Eine Entwicklung, die dem Nati-Trainer gefällt: «Die beiden Finalisten wie auch Wacker Thun haben gezeigt, dass im modernen Handball solche Reibereien wie noch vor drei oder vier Jahren nichts mehr zu suchen haben.»